Flingern Flingern wehrt sich gegen Wettbüro an der Birkenstraße

Flingern · Die Interessengemeinschaft meldet Protest an. Diese Nutzung ist laut Stadtverwaltung nicht zulässig.

 Das umstrittene Wettbüro an der Birkenstraße. Zurzeit ist eine Baustelle an dem Gebäude, in dem es sich befindet,

Das umstrittene Wettbüro an der Birkenstraße. Zurzeit ist eine Baustelle an dem Gebäude, in dem es sich befindet,

Foto: Bernd Schaller.

Die Stadt Düsseldorf hat die Birkenstraße für knapp vier Millionen Euro umgebaut, aber dennoch ist der Erfolg der Straße als Einkaufsmeile für Flingern kein Selbstläufer. Immer wieder gibt es bei den Geschäften Wechsel, zuletzt hat auch der mit viel Elan gestartete Jan Lüders sein Lokal an der Ecke Hermannstraße in andere Hände gegeben.

Die Interessengemeinschaft des Stadtteils hilft tatkräftig, vermittelt Kontakte, um neue Händler und Gastronomen für die Birkenstraße zu interessieren - und sie passt auf, wenn es zu Fehlentwicklungen kommt, die das Niveau der Straße herabziehen können. Als solche betrachtet die IG Flingern die Eröffnung eines Wettbüros am östlichen Ende der Birkenstraße, gleich gegenüber der Hermannstraße.

"So etwas ist doch hier gar nicht zulässig", sagt Bernd Mathea von der IG. Die Stadtverwaltung stimmt dem zu und will nun eine Schließung des Wettbüros durchsetzen.

Das Bauaufsichtsamt war, als das Geschäft im Haus mit der Nummer 141 hergerichtet wurde, nach ersten Hinweisen aus der Bürgerschaft vor Ort. Bei dieser Besichtigung und später bei einem Termin im Amt soll den Beamten jedoch versichert worden sein, dass die Eröffnung eines Wettbüros gar nicht beabsichtigt sei. Also hielt man den Fall für erledigt. Hintergrund: Das Haus liegt in einem Mischgebiet, das dem Wohnen und Gewerbebetrieben vorbehalten ist, die die Anwohner nicht stören. Vergnügungsstätten, dazu zählen auch Wettbüros, sind im Mischgebiet nicht erlaubt. Es erstreckt sich bei diesem Bebauungsplan im Norden bis Platanen-/Lindenstraße, im Süden bis zur Eisenbahnlinie, im Westen bis Ackerstraße, im Osten bildet die Dorotheenstraße die Grenze.

Andres als angekündigt, ist das Ladenlokal seit einigen Tagen mit großen Bildschirmen ausgestattet, am Samstag wurden dort die aktuellen Fußballspiele angezeigt und Wettmöglichkeiten offeriert. Ausliegende Info-Blätter erklärten den Eintretenden, wie das Wetten funktioniert. Auch ein Automat, an dem Wettende abschließen können, ist installiert. Der Mitarbeiter hinter dem Tresen erklärte, das Wettbüro der Kette Bet3000 habe täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet.

Das Bauaufsichtsamt hat gestern erneut mit dem Nutzer Kontakt aufgenommen. Dass es bei mangelnder Einsicht auch zu einer Verbotsverfügung und einem Gerichtsverfahren kommen kann, steht mittlerweile fest. Doch zunächst erhält der Betreiber des Wettbüros die Möglichkeit, sich zum Sachverhalt zu äußern.

Bernd Mathea von der Interessengemeinschaft ist froh, dass es den Bebauungsplan in dieser Form gibt. Nutzungen wie ein Wettbüro würden den sogenannten Trading-Down-Effekt einleiten, bei der andere, vielleicht attraktivere Nutzungen zurückgedrängt werden.

(RP)
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