Flingern Oberbürgermeister im Dialog mit Flingeranern

Flingern · Das Thema Verkehr stand beim 22. OB-Dialog im Mittelpunkt. Bei seinem letzten Rundgang durch einen Stadtteil in diesem Jahr besuchte Thomas Geisel Flingern-Süd.

 Bevor es ernst wurde für Oberbürgermeister Thomas Geisel, sorgten die Kids on Stage mit ihren Zipfelmützen für Adventsstimmung.

Bevor es ernst wurde für Oberbürgermeister Thomas Geisel, sorgten die Kids on Stage mit ihren Zipfelmützen für Adventsstimmung.

Foto: hans-Jürgen bauer

Ein paar Minuten Verschnaufpause hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel gestern Abend nach seinem Rundgang durch Flingern-Süd, bevor er sich den Fragen und Anregungen der Bewohner stellte. Die "Kids on Stage" sorgten für Weihnachtsstimmung in der Freizeiteinrichtung Icklack - "Ihr Besuch hat sich auf jeden Fall jetzt schon gelohnt", begrüßte Geisel dann die Flingeraner. Eines lag den Menschen besonders am Herzen beim 22. OB-Dialog: das Thema Verkehr.

Auch wenn sich die Frage nach einem möglichen Dieselverbot auf das gesamte Stadtgebiet bezog, gab Geisel trotzdem eine Antwort. "Wir tun alles, um die Luft zu verbessern, aber das Kraftfahrtbundesamt ist es, das die Zulassungswerte festlegt." Würde ein solches Verbot kommen, wären es vor allem die Kommunen, die vor einer schier unmöglichen Aufgabe stünden. "Herr Dobrindt macht seinen Job nicht und wir sind es dann, die Umleitungen festlegen und das Personal schulen müssen, damit die Mitarbeiter einen Euro 6 von einem Euro 5 unterscheiden können", sagte Geisel.

In diesem Zusammenhang kam dann auch gleich das nächste Anliegen zur Sprache: die Parkplatznot. Wenn die Parkplätze am Capitol wegfallen, wird es für die Anwohner noch schwieriger, ihre Pkws abzustellen, fürchtete ein Anwohner. Schon heute stünden viele Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen entlang der Erkrather Straße. "Wie wäre es mit Schrägpark- statt Längsparkplätzen?", fragte der Anwohner, Platz jedenfalls sei genug da. "Parkflächen müssen generell kostenpflichtig werden", sagte Geisel dazu, "wir können nicht zulassen, dass jeder mit dem Auto rein- und rausfährt." Für Anlieger müsste es andere Lösungen geben, zum Beispiel den Preis für den Anwohnerparkausweis anzuheben, dafür aber einen Stellplatz zu garantieren. Außerdem gebe es in Düsseldorf zahlreiche unterbenutzte Tiefgaragen, ein Überbleibsel vom "überzogenen Stellplatzschlüssel", so der Oberbürgermeister. Als es aus dem Publikum dann Nachfragen zum Anschluss Toulouser Allee gab, hatte Geisel wenig Lob für den Bereich: "Die ganze Toulouser Alle ist eine Missgeburt. Murks bleibt Murks."

Eine lange Aufgabenliste überreichte dann noch Luise Carson dem OB. 15 Jahre lange setzte sie sich mit der Bürgerinitiative Flingern-Süd für den Stadtteil ein. Eigentlich hatte sie ihr Amt vor einem Jahr aus Altersgründen aufgegeben, so richtig lassen kann sie es aber nicht: Parken, Sauberkeit, rasende Fahrradfahrer, Barrierefreiheit, Beleuchtung und Sicherheit hatte sie sich notiert. Vieles davon wurde auch beim Rundgang vor dem Dialog mit den Bürgern angesprochen, unter anderem von Martin Volkenrath, SPD-Ratsherr für den Stadtbezirk 2, und Bezirksbürgermeister Uwe Wagner (SPD). Außerdem spielte die Gentrifizierung eine wichtige Rolle, "preiswerter Wohnraum muss im Stadtteil erhalten bleiben", sagte Geisel, "um die Flingeraner nicht zu vertreiben."

(RP)
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