Flingern Rock am Kraftwerk war ein voller Erfolg

Flingern · Sechs Bands und zwei Solokünstler spielten am Wochenende mehr als acht Stunden überwiegend Coversongs bekannter Rockgrößen. Sie trafen dabei hundertprozentig den Geschmack des Publikums.

 Moderatorin Lizzy Heart (l.) von Rock am Kraftwerk interviewt auf der Bühne Alina Sebastian.

Moderatorin Lizzy Heart (l.) von Rock am Kraftwerk interviewt auf der Bühne Alina Sebastian.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Nein, perfekt war es nicht. Aber genau das Unperfekte machte es wiederum gelungen: Denn bei Rock am Kraftwerk war alles stimmig. Das leicht marode Ambiente des Geländes harmonierte perfekt mit den lauten, immer noch dynamischen, aber dennoch etwas angestaubten Songs und den durchweg etwas in die Jahre gekommenen Rock-Fans. Es ging um den Spaß an der Musik, um die Leidenschaft für diese und komplexe Gefühlswelten. Für preiswerte elf Euro Eintritt wurden gut acht Stunden rockigste Unterhaltung geboten.

 Bei Rock am Kraftwerk war die Stimmung gut, auch als Andreas Strott das Publikum begeisterte.

Bei Rock am Kraftwerk war die Stimmung gut, auch als Andreas Strott das Publikum begeisterte.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Musikalisch bot das Open-Air-Konzert "Rock am Kraftwerk" wenig Neues. Die sechs Bands und die beiden Solokünstler spielten überwiegend Coversongs bekannter Rockgrößen der vergangenen 50 Jahre, trafen aber hundertprozentig den Geschmack des gerne in Schwarz gekleideten Publikums. Egal, ob die Zookanacken gemeinsam mit Alex ihre kleine Horrorshow von den Toten Hosen aufführten oder 103 Ohm als "Sharp Dressed Man von ZZ Top" über die kleine Bühne rockten, die Menge war meist textsicher, sangesfreudig und mit diversen Luft-Gitarren ausgestattet.

"Rock am Kraftwerk"-Organisator Gerald Rademacher hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet und ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Von Alina Sebastian und Andreas Strott, die eher aus der Singer-Songwriter-Schiene kommen, über die reinen Cover Bands Zookanacken, 103 Ohm und Freezing Works, bis zu Stoned Elements, Clan Gun" und When Stars Collide, die eigene Songs performten, war für jede Art von Rock-Fan etwas dabei. Rademacher hört sich die Bands vorher an und entscheidet, wer spielen darf. "Am Anfang von Rock am Kraftwerk habe ich bekannte Bands angesprochen, heute bekomme ich jede Woche zwei, drei Anfragen", sagt Rademacher. "Die Bands schicken mir Demos. Sofern sie einen rockigen Hintergrund haben und irgendwie im Stil von Deep Purple bis Status Quo unterwegs sind, können sie dabei sein." Diesmal waren bei "Clan Gunn" kleine Legenden der Düsseldorfer Hard-Rock-Szene am Start. Mit Wolfgang "Caesar" Czaika war der Ex-Bass-Mann der Southern Hard Rock-Formation "G'Loyd" mit seiner neuen Kombo auf dem Flingeraner Schützenplatz.

Und das, obwohl Rademacher keine festen Gagen zahlen kann. Nach der Abrechnung des Rock-Events werden die Überschüsse gerecht aufgeteilt. "Einmal musste ich 500 Euro zuschießen. Aber so ist das nun manchmal", sagt Rademacher, der im Hauptberuf Taxifahrer ist.

"Es ist richtig schön hier, wie immer. Die Musikauswahl ist klasse, wie in jedem Jahr", meint Bettina Ried-Ferkic. "Der Radi macht das immer gut. Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei." Und das wird voraussichtlich am 4. November sein, wenn im neuen Schützenhaus bis zu 600 Rockfans Platz finden.

Aktuell steht Gerald Rademacher in Kontakt mit dem Management der Hardrock Band Bonfire. Die Band aus Ingolstadt hat bereits 15 Studioalben veröffentlicht. Rademacher und Bonfire sind sich einig, dass die Band am 11. August 2018 bei Rock am Kraftwerk auftritt.

Das Bonfire-Managment vertritt auch Suzi Quattro. Rademacher hofft, dass da auch was geht.

(RP)
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