Flingern Stadt informiert über Flüchtlingssituation
Flingern · Im Stadtbezirk 2 will die Stadt in diesem Jahr keine neuen Flüchtlingsunterkünfte bauen lassen.
Über die Flüchtlingssituation im Stadtbezirk klärten Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch, Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement und Peter Lorch vom Integrationsamt beim Bürgerforum in der Montessori-Hauptschule auf. Ihre Kernaussage: Es sind keine neuen Unterkünfte im Bezirk geplant - obwohl Bürger durchaus dazu bereit wären, Flüchtlinge in ihren Stadtteilen aufzunehmen. Die Informationsveranstaltung, an der rund 60 Besucher teilnahmen, widmete sich daher vor allem den Fragen, wie sich Bürger ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren können und wie die Situation in den Flüchtlingsheimen angrenzender Stadtgebiete aussieht.
"Der Bezirk braucht Flüchtlinge, ich möchte dafür werben", sagte eine Bürgerin. Koch erklärte, dass sich stadtweit derzeit rund 140 Grundstücke und Immobilien - darunter auch Bürogebäude - in der Prüfung befänden, ob sie für eine Unterkunft geeignet sind. Obwohl keine direkte Nachbarschaft zu großen Flüchtlingsunterkünften bestehe, könnten sich Bürger des Bezirks unter www.fluechtlinge-willkommen-in-duesseldorf.de als Ehrenamtler melden.
Eine andere Bürgerin wollte wissen, wie hoch der Anteil der Kriegsflüchtlinge ist. Peter Lorch vom Integrationsamt erklärte, dass eine Unterscheidung zwischen Krisen- und Kriegsgebieten kaum möglich sei. "Da, wo die Menschen herkommen, gibt es eine Krise", sagte Lorch, keiner der Flüchtlinge komme "grundlos" nach Deutschland. Eine weitere Bürgerin erkundigte sich, ob es für traumatisierte Flüchtlingskinder spezielle Betreuungsangebote gebe. Laut Lorch kümmerten sich Mitarbeiter der Diakonie um den Zugang zu psychologischer Betreuung - für die müssen einige Flüchtlinge allerdings bis nach Wuppertal oder Köln fahren. Kostenlose Fahrkarten gebe es nicht, allerdings haben Flüchtlinge einen Anspruch auf ein Sozialticket, mit dem sie Karten für den öffentlichen Nahverkehr günstig bekommen. "Mobilität in der Stadt ist nicht nur durch den ÖPNV gegeben", sagte Koch und verwies auf die "immer besser" werdenden Radwege. Fahrradständer an den geplanten Wohnmodulen der Unterkünfte sollen in Zukunft genügend Abstellplätze bieten.