Friedrichstadt Feuer in Shisha-Bar durch Brandstiftung

Friedrichstadt · Ein Großaufgebot der Feuerwehr musste in der Nacht Donnerstag zu einem Feuer in Friedrichstadt ausrücken. Zwei Menschen wurden verletzt. Nun ermittelt das Landeskriminalamt.

Düsseldorf: Verpuffung in Shisha-Bar
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Düsseldorf: Verpuffung in Shisha-Bar

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Foto: Gerhard Berger

In den türkischen Cafés auf der Helmholtzstraße an der Ecke Gustav-Poensgen-Straße bestellen die Menschen Tee. Rot-weißes Absperrband flattert vor dem Eingangsbereich der "Delicious Shisha-Lounge". Der Gehweg auf dem Vorplatz ist weiß vom Staub und unzähligen Fußabdrücken. Dies sind die Spuren eines Großeinsatzes der Düsseldorfer Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag. Um die 60 Feuerwehrleute waren unterwegs, mit Blaulicht, Sirene und Sondereinsatzfahrzeugen. Der Grund: eine Verpuffung. In der Shisha-Bar.

Sie entstand in einem hinteren Raum, wo in einem Kaminofen die Kohle für die Wasserpfeifen vorgeglüht wird. Die Kohle wird beim Rauchen der Shisha auf den Tabak gelegt, der dann verbrennt. Der dabei entstehende Rauch wird durch ein mit Wasser gefülltes Gefäß gezogen, das als Filter dient.

Als die Feuerwehr um 20.27 Uhr verständigt wurde, ging sie von einer Explosion aus und fuhr mit den Löschzügen von den Feuerwachen Behren- und Hüttenstraße an die Gustav-Poensgen-Straße. Bei ihrer Ankunft konnte sie dann aber nur eine "leichte Verrauchung" feststellen, ein Brand musste nicht bekämpft werden. Stattdessen entlüfteten die Retter mit Hochleistungs-lüftern die Shisha-Bar.

In dem Lokal befanden sich zum Zeitpunkt der Verpuffung lediglich zwei Männer, die durch den Knall leicht verletzt wurden. Durch die zwei Notärzte, die im Großaufgebot der Feuerwehr waren, konnten sie vor Ort versorgt werden und wurden anschließend in ein Krankenhaus gebracht.

Die Entstehung von Kohlenmonoxid beim Vorglühen der Shisha-Kohle ist ein üblicher Vorgang. "Die Brandgefahr ist nicht höher als in anderen Gaststätten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr, wenn auch dort mit offenem Feuer hantiert werden würde. Die Verpuffung sei aber der erste Fall dieser Art. Und sie stellt Polizei und Feuerwehr vor ein Rätsel, denn der Grund für die Verpuffung ist noch unklar, doch die Ermittler gehen "inzwischen nicht mehr von einem technischen Defekt, sondern von einem vorsätzlich herbeigeführtem Brandfall aus", sagte ein Sprecher der Polizei auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Polizei, die in der Nacht mit der Feuerwehr zu Sicherung des Einsatzes vor Ort war, rief die Brand- und Sprengstoffspezialisten vom Landeskriminalamt zur Hilfe. Die Spezialisten verschafften sich auch am Donnerstag einen ersten Eindruck vom Inneren der Shisha-Bar. "Wir stehen noch ganz am Anfang unserer Ermittlungen", so ein Polizeisprecher.

Wie lange die Ermittlungen dauern, was die Hintergründe für eine Brandstiftung sein könnten, müssen die Beamten noch herausfinden. In diesem Zusammenhang sucht sie auch nach Zeugen. Sie sollen sich an die Polizei unter Telefon 8709313 wenden. Bis auf Weiteres bleibt die "Delicious Shisha-Lounge" geschlossen.

(RP)
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