Düsseldorf-Friedrichstadt Sorge um Sicherheit von Grundschülern

Friedrichstadt · Autofahrer rasen teilweise mit bis zu 70 Stundenkilometern an der Grundschule an der Helmholtzstraße in Düsseldorf-Friedrichstadt vorbei. Schulleiterin Kerstin Hänsel, Eltern und auch der Bezirkspolizist schlagen Alarm und fordern die Stadt zum Handeln auf.

 Schulleiterin Kerstin Hänsel muss immer wieder mitansehen, wie Autofahrer an der Helmholtzstraße die Sicherheit ihrer Schüler gefährden.

Schulleiterin Kerstin Hänsel muss immer wieder mitansehen, wie Autofahrer an der Helmholtzstraße die Sicherheit ihrer Schüler gefährden.

Foto: Anne Orthen

Wenn Kerstin Hänsel vor dem Schulgebäude an der Helmholtzstraße steht, sieht sie meist ein wenig verkniffen aus. Denn dann blickt die Schulleiterin voller Sorge und Verärgerung auf das Verkehrsspektakel an der Hauptstraße. "Die Autofahrer nehmen unser Gebäude gar nicht als Schule wahr und fahren viel zu schnell vorbei", bemängelt Hänsel. Sie und auch viele Eltern der mehr als 300 Kinder würden sich deswegen um die Sicherheit der Grundschüler sorgen. So wie Bezirkspolizist Claus Wahrendorf. Er ist für die Sicherung des Schulwegs zuständig, verschafft sich zwei Mal pro Woche vor Ort einen Eindruck davon. Die Sorge der Schulleiterin und der Eltern seien nicht unberechtigt oder übertrieben, sagt der Bezirkspolizist.

Denn Geschwindigkeitsmessungen zeigten, dass sich viele Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung vor Ort hielten. "Viele fahren auf der geraden Strecke zwischen Hüttenstraße und Mintropplatz 50", sagt Wahrendorf. Einmal sei ein Pkw-Fahrer sogar mit 70 Stundenkilometern geblitzt worden. Viele Autofahrer, darunter Ortsfremde, würden in Richtung Hauptbahnhof rasen oder das Straßenstück als Teil eines Schleichwegs durch die Innenstadt nutzen. Selbst Busfahrer würden sich teilweise nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, habe er feststellen müssen.

Bis vor kurzem habe die kurze Tempo-30-Zone an der Hauptstraße sogar schon vor der Schule geendet, sagt Schulleiterin Kerstin Hänsel. Das habe die Stadt inzwischen zwar korrigiert, doch das reiche nicht, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Die Schulleiterin und viele Eltern fordern zum Beispiel auch einen sichereren Überweg für die Kinder in Höhe des Schuleingangs. Bislang gibt es Übergänge an der unübersichtlichen Kreuzung Helmholtz-/Hütten-/Scheurenstraße und an der Luisenstraße Richtung Hauptbahnhof. Von einem weiteren Überweg nicht nur die Grundschüler der Helmholtzschule profitieren: Denn auch Schüler des Lessing-Gymnasiums nutzen die Räume an der Schule in Friedrichstadt und viele Kinder, die nachmittags am Sprachunterricht teilnehmen.

Ein weiteres Problem: Es gibt bislang keine Parkbucht für den Schulbus, der Fahrer muss die rechte Fahrspur der Helmholtzstraße blockieren, wenn er die Kinder ein- und aussteigen lassen will. Dann werde es unübersichtlich - nicht nur zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags zum Schulbeginn beziehungsweise -ende, sondern auch wenn die Kinder zum Schwimmunterricht oder zum Eislaufen gefahren würden. Eine Absperrkette soll eigentlich verhindern, dass die Jungen und Mädchen vom Schulausgang direkt auf die Straße laufen. Doch sie hänge zu tief und an zwei Tagen müsse sie abgehängt werden, da die Mülltonnen sonst nicht geleert werden könnten, so Hänsel.

Sie will sich nicht mehr jeden Tag um die Sicherheit ihrer Schüler sorgen müssen und hat bei den zuständigen Bezirkspolitikern Alarm geschlagen und um Hilfe geben. Bezirksbürgermeister Walter Schmidt hat versprochen, den Fall an das Amt für Verkehrsmanagement weiterzuleiten. Zumal auch Anwohner ein Handeln vor Ort wünschten.

(semi)
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