Friedrichstadt Vier Frauen vereint für die gute Sache

Friedrichstadt · Das Geschäft des britischen Vereins Oxfam an der Friedrichstraße feiert heute den fünften Geburtstag.

 Die vier ehrenamtlichen Verkäuferinnen Giulia Cosmo, Renate Cremer, Karin Niedostadek und Ursula Standke (v.l.) im Oxfam-Geschäft.

Die vier ehrenamtlichen Verkäuferinnen Giulia Cosmo, Renate Cremer, Karin Niedostadek und Ursula Standke (v.l.) im Oxfam-Geschäft.

Foto: hans-jürgen bauer

Vier Frauen aus drei Generationen sitzen am Tisch, trinken Kaffee, Wasser und lachen. Sie verstehen sich so gut, als würden sie sich alle schon ewig kennen. Wenn die eine spricht, nickt die andere mit dem Kopf. Alle sind einverstanden mit dem, was die Kollegin erzählt. Giulia Cosmo ist 25 Jahre alt, kommt aus Italien, Renate Cremer ist 52, sie ist eine der Geschäftsleiterinnen, Karin Niedostadek ist 46, sie ist Schatzmeisterin, und Ursula Standke ist mit 80 Jahren die Alterspräsidentin am Tisch und von Beginn an dabei.

Heute um 10 Uhr ist es auf die Minute genau fünf Jahre her, dass das Oxfam-Geschäft an der Friedrichstraße das erste Mal die Türen öffnete. Seither kommen täglich zwischen 120 und 160 Kunden vorbei und durchstöbern Kleidung, Kuscheltiere, Dekoartikel und Bücher. Alles, was bei Oxfam zum Verkauf steht, ist gebraucht, also bereits benutzt worden. Und da die vier Frauen und die gut 59 weiteren Mitarbeiter alle ehrenamtlich arbeiten, geht der Erlös an gute Zwecke. Oxfam wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Großbritannien gegründet, um Opfern des Krieges zu helfen. Heute geht das Geld nach Bangladesh, Indien oder Afrika.

Die Arbeit im Oxfam-Geschäft ist, so erzählen die vier Damen, weitaus abwechslungsreicher als bloßer Verkauf. Sie nehmen Spenden an, sortieren sie, hübschen sie auf, legen Preise für sie fest und entscheiden, was im Verkaufsraum landet. Ein Artikel bleibt selten länger als eine Woche im Sortiment, dann ist es schon verkauft, weiß Ursula Standke. Die Rentnerin hat nach ihrem Arbeitsleben eine neue Herausforderung gesucht und sie im Oxfam-Laden gefunden. So könne sie noch etwas Gutes tun. Ähnlich sieht es die italienische Studentin Giulia Cosmo. "Ich kann kein Geld spenden, aber Zeit", erläutert sie ihr Engagement. Ursula Standke und Renate Cremer wollten etwas zurückgeben, sich für andere einsetzen, denen es nicht so gut geht.

Dafür feiern die gut 63 Mitarbeiter heute zusammen. Kollegen aus der Nordstraße helfen im Laden aus, damit das klappt. Auch Bürgermeisterin Zepuntke schaut mal vorbei.

(her)
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