Garath Anmeldezahl enttäuscht Schulleiter

Garath · Mit 70 Schülern kann die neue Gesamtschule an der Stettiner Straße nur dreizügig ins nächste Schuljahr starten. Schulausschussvorsitzender Wolfgang Scheffler fordert mehr Öffentlichkeitsarbeit.

 Stefan Proksch, Leiter der Gesamtschule an der Stettiner Straße, will jetzt analysieren, warum so wenig Kinder an der Schule angemeldet wurden.

Stefan Proksch, Leiter der Gesamtschule an der Stettiner Straße, will jetzt analysieren, warum so wenig Kinder an der Schule angemeldet wurden.

Foto: Olaf Staschik

70 Anmeldungen für das kommende Schuljahr hat die Gesamtschule an der Stettiner Straße bekommen (Stand 6. März). Das reicht rein rechnerisch noch nicht für eine Dreizügigkeit, die erst bei 75 Anmeldungen erreicht ist. Dennoch gibt sich Schulleiter Stefan Proksch optimistisch. "Ich gehe davon aus, dass wir bis zum Sommer noch einige Anmeldungen dazu bekommen", sagt er. 75 Schüler seien durchaus realistisch.

Aber der Pädagoge ist enttäuscht. "Ich bin weiter von einer Vierzügigkeit ausgegangen", meint er. Zurzeit hat die erste Jahrgangsstufe der Gesamtschule an der Stettiner Straße 103 Schüler in vier Klassen. In der ersten Anmelderunde zum Start der Schule seien es zunächst auch nur 60 Anmeldungen gewesen, erklärt er fast entschuldigend. Danach sei kräftig die Werbetrommel für die neue Schule gerührt. Deshalb gab es in der zweiten Phase noch einmal einen kräftigen Schub bei den Anmeldungen. Viele Schüler, die an anderen Gesamtschulen in Düsseldorf abgelehnt wurden, seien nach Garath gekommen, sagt Proksch. Doch die zweite Anmeldungsphase für 2017/18 ist abgeschlossen. Nach der ersten Runde hatten sogar nur 41 Eltern ihre Sprösslinge nach Garath schicken wollen.

"Meine Aufgabe ist es nun, zu analysieren, wo was an Schülerzahlen weggebrochen ist", sagt Proksch. "Deshalb müssen wir noch mal recherchieren, wo die Kinder herkommen, die künftig unsere Gesamtschule besuchen." Bei den derzeitigen Schülern kommen Dreiviertel aus Hellerhof und Garath, die übrigen aus Oberbilk, Flingern und sogar aus Kaiserswerth.

An mangelnder Werbung könne es seines Erachtens nicht gelegen haben, meint der Schulleiter, immerhin habe seine Schule mit ihrem mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt ein Alleinstellungsmerkmal bei den Düsselorfer Gesamtschulen.

"Die Garather Gesamtschule benötigt mehr Öffentlichkeitsarbeit", sagt hingegen Wolfgang Scheffler, Vorsitzender des Schulausschusses. Der Pädagoge hat von Anfang an den Vorschlag begrüßt, die Fritz-Henkel-Hauptschule in Garath in eine Gesamtschule umzuwandeln und sich für die Umwandlung eingesetzt. Von Seiten der Fritz-Henkel-Hauptschule kam dann im Spätsommer 2015 die Idee, die die Politik unterstützte und in die Tat umsetzte. Während die Hauptschule langsam ausläuft, soll die "Gesamtschule an der Stettiner Straße", so der Name, wachsen. Geplant ist, dass dort künftig mehr als 950 Schüler die Schule besuchen sollen.

Sicherlich, meint Scheffler, bestünde immer etwas Luft nach oben bei den Schulen, und es kämen weitere Anmeldungen. Aber gerade die Garather Gesamtschule müsse im Stadtteil präsent sein. "Unser Ziel ist es, dort die Gesamtschule zu etablieren", sagt er. Er denke dabei auch an das Projekt Garath 2.0. "Da muss die Schule gestärkt in der Öffentlichkeit auftreten", meint er.

Proksch geht weiter von einer Vierzügigkeit aus, weil es noch die Seiteneinstiegsklasse für Flüchtlingskinder gibt, die man später integrieren könne.

(RP)
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