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Garath Bäume sorgen seit Jahren für Ärger

Garath · Die Wurzeln der Platanen und Ahornbäume zerstören den Fußweg und inzwischen sogar Hauswände, sagen die Anwohner. Die Bäume haben Bestandschutz, sagt die Stadt.

 Klaus Schmidt zeigt die beschädigte Hauswand an der Alfred-Döblin-Straße in Garath. Schuld daran soll die Platane sein. Am Montag ist Ortstermin.

Klaus Schmidt zeigt die beschädigte Hauswand an der Alfred-Döblin-Straße in Garath. Schuld daran soll die Platane sein. Am Montag ist Ortstermin.

Foto: olaf Staschik

Wenn Theresia Mauersberger auf die feuchte Stelle in ihrem Keller schaut, wird sie wütend. Sie ist sich sicher, dass der Schaden an ihrer Hauswand durch die Wurzeln der nahestehenden Platane verursacht ist. "Die Wurzeln dieses Baumes werden etwa genauso groß wie seine Krone. Dafür steht er viel zu nah an meinem Haus", sagt sie.

Sie ist nicht die einzige Anwohnerin, die sich über die Bepflanzung an der Alfred-Döblin-Straße in Garath aufregt. Gleich mehrere Bäume stehen in der Kritik, viele Hausbesitzer sind von der Problematik betroffen. Seit Jahren kämpfen sie dafür, dass die Stadt zwei Platanen, die auf städtischem Grundstück stehen, entfernt.

"Es ist ja nicht so, dass wir gegen Bäume sind. Wir freuen uns, dass es in Garath so grün ist", erklärt Klaus Schmidt, der ebenfalls an der Straße wohnt. "Aber diese beiden Bäume sind einfach viel zu groß, um mitten im Wohngebiet zu stehen." Immer wieder heben die Wurzeln die Bürgersteigplatten des Fußweges an. "Die Stadt hat das zwar hin und wieder richten lassen, aber der begradigte Zustand hält nie lange an", hat Schmidt beobachtet. "So wird der Fußweg zur Stolperfalle. Eine ältere Dame ist bereits über die Unebenheiten gestolpert und gestürzt."

Der Streit mit der Stadt dauert bereits seit fast 15 Jahren an, immer wieder schrieben die Anwohner Beschwerdebriefe, immer wieder gab es Vor-Ort-Termine mit Mitarbeitern des Gartenamtes. Bereits 2009 gab Theresia Mauersberger ein Gutachten bei einem Sachverständigen in Auftrag. "Der Unterzeichner geht derzeit davon aus, dass Schäden am Mauerwerk Ihres Hauses durch das Wurzelwerk der Platane verursacht wurden. Sollten Schäden an öffentlichen Wegen, Verkehrsflächen oder Nachbargrundstücken durch den städtischen Baum verursacht werden, was aufgrund der Nähe zu einem öffentlich Weg und den Wohngebäuden durchaus möglich ist, müsste die Stadt für die eingetretenen Schäden aufkommen", schrieb der Gutachter bereits damals. Weiter heißt es: "Der Unterzeichner hält das Fällen aufgrund der der jetzt schon vorhanden und noch zu erwartenden Größe für notwendig." Getan hat sich seitdem allerdings nichts.

"Die beiden Platanen sind 1976 gepflanzt worden und haben daher Bestandschutz", erklärte eine Sprecherin des Gartenamts auf Anfrage der Rheinischen Post. "Das Thema ist seit Jahren bekannt und wir nehmen die Probleme ernst, die Schäden am Pflaster wurden immer behoben."

Über Schäden am Mauerwerk oder am Haus sei die Stadt allerdings nie informiert worden. Auch diese wurden der Stadt bereits gemeldet, sagen die Anwohner. Doch die Platanen sind nicht der einzige Knackpunkt auf der Straße: Auf einem städtischen Platz stehen mehrere große Ahornbäume, deren Wurzeln inzwischen ähnliche Probleme verursachen wie die der Platanen. Außerdem wurden die direkten Anwohner des Platzes Ende vergangenen Jahres vom Umweltamt aufgefordert, sich künftig selbst um die Reinigung des Platzes zu kümmern. "Das hat bisher immer die Awista gemacht, zudem wurden zwei Mal im Jahr Moos und Unkraut entfernt. Jetzt sollen wir das plötzlich übernehmen", regt sich der betroffene Dieter Stebel auf. "Das geht gar nicht. Ein Anwohner hat es einmal versucht und insgesamt 17 Stunden benötigt." Die Hausbesitzer seien zum Teil älter als 80 Jahre. Außerdem habe das Laub allein aus einer kleinen Ecke des Platzes bereits sechs Mülltonnen gefüllt. "Wie soll das gehen? Wir können weder die Reinigung leisten, noch die Laubentsorgung organisieren." Die Anfragen der Anwohner an das Umweltamt blieben unbeantwortet und auch auf Anfrage unserer Zeitung gab es keine Stellungnahme. Dazu käme ein Schaden am Mauerwerk, an einem Wasserrohr, die Verschattung der Grundstücke und Verstopfungen der Dachrinnen durch die Ahornbäume. Am Montag wird es den nächsten Vor-Ort-Termin mit einem Mitarbeiter des Gartenamts geben.

(arm)
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