Garath Edeka in Garath hat geschlossen

Garath · Im April hatte Inhaber Dirk Hasler die Schließung des Supermarktes angekündigt. Nun hat er Taten folgen lassen. Das Gebäude ist bereits geräumt und soll verkauft werden, an wen ist unklar.

 Gestern wurden noch letzte Arbeiten im Supermarkt erledigt. Der Großteil des Interieurs ist bereits von einer Firma ausgeräumt worden. Der Lebensmittelmarkt schließt nach fast 52 Jahren.

Gestern wurden noch letzte Arbeiten im Supermarkt erledigt. Der Großteil des Interieurs ist bereits von einer Firma ausgeräumt worden. Der Lebensmittelmarkt schließt nach fast 52 Jahren.

Foto: Günter von Ameln

Auf dem Edeka-Kundenparkplatz in Garath Süd-West steht ein großer Lastwagen, der mit Einrichtungsgegenständen aus dem anliegenden Supermarkt beladen wird. Im Inneren tragen Arbeiter geschäftig Regale aus dem Markt, die Kassen stehen bereits abmontiert auf dem Vorplatz. Der Edeka-Markt, der zwölf Mitarbeiter beschäftigte, hat seit dieser Woche geschlossen.

"Alle Mitarbeiter haben inzwischen einen neuen Job gefunden, einige arbeiten bereits seit dem 1. Juni woanders", sagt der Inhaber des Marktes, Dirk Hasler. Er selbst sei bei einem Kollegen untergekommen: "Um den Markt weiter zu betreiben, ist er schlicht zu klein. So lohnt es sich einfach nicht mehr." Dies sehe auch der Edeka-Konzern so, der nach einer Anfrage eines Mitgliedes der Bezirksvertretung mitteilte, dass für einen Weiterbetrieb eine hohe sechsstellige Summer investiert werden müsste. "Heute wird der Abtransport des Interieurs abgeschlossen sein, dann wird sauber gemacht", sagt Hasler. Nach aktuellem Stand wird das Gebäude nicht vermietet, sondern verkauft. An wen ist noch offen.

Dass Hasler seinen Laden, den er in dritter Generation führte, schließen wollte, war seit April bekannt. Das schnelle Aus des Supermarktes ist im Stadtteil nun erneut bestimmendes Thema. Viele Bürger machen sich Sorgen, ob nun weitere Schließungen folgen. "Wir werden nicht schließen", sagt die Mutter von Petros Kotsis, dem Inhaber des Mykonos Grills direkt gegenüber des Marktes. Auch für Fred Puck, der einen Tabakwarenladen betreibt, kommt eine Schließung nicht in Frage: "Natürlich brechen mir Kunden weg. Ich warte aber ab, wie sich das Ganze hier entwickelt. Ich schließe aber definitiv nicht."

Vor kurzem hatte der WDR eine Passantin interviewt, die davon sprach, dass auch die umliegenden Geschäfte schließen würden. "Das ist schlicht nicht wahr und rufschädigend", meinen die Mitarbeiter des Grills. Im Gegenteil, in das Lokal sei erst vor kurzem investiert worden. Große Sorgen um einen Umsatzeinbruch macht man sich beim Grill-Imbiss nicht. "Wir haben einen treuen und festen Kundenstamm. Zum Edeka sind hauptsächlich Leute gegangen, die Einkäufe für die heimische Küche gekauft haben. Gegessen hat von denen hier kaum jemand", sagt Kotsis. Bei allen Anliegern überwiegt das Bedauern über die Schließung des Edeka-Marktes, der nach dem Weggang von Karstadt eine weitere Verschlechterung der Nahversorgung für den Stadtteil bedeutet. "Seit der Karstadt-Schließung geht es in Garath bergab", meint Fred Puck. Auch das kürzlich von Oberbürgermeister Thomas Geisel vorgestellte Konzept "Garath 2.0" macht ihm wenig Hoffnung. "Die Infrastruktur ist kaputt, es gibt kaum Gastronomie, kurzum: Hier muss alles von Grund auf neu aufgebaut werden, um ein Umfeld zu schaffen, damit Einzelhandel und Bürger überhaupt wieder ein Interesse haben, hierhin zu kommen."

(maxk)
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