Garath Ein Markt für Garath Süd-West

Garath · Eine gesicherte Nahversorgung in drei Nebenzentren gibt es schon lange nicht mehr. Seit der Schließung des Edeka-Ladens ist auch das vierte Zentrum gefährdet. Die Stadt hat im Rahmenplan die Nebenzentren schon aufgeben.

 Das Garather Hauptzentrum ist zwar attraktiv mit seinen Bänken und den Blumenkübeln. Aber auch dort gibt es inzwischen viel Leerstand.

Das Garather Hauptzentrum ist zwar attraktiv mit seinen Bänken und den Blumenkübeln. Aber auch dort gibt es inzwischen viel Leerstand.

Foto: Olaf Staschik

Seit der Schließung des Edeka-Ladens in Garath Süd-West sieht es dort mit der Nachversorgung schlecht aus. Dennoch bemühen sich zahlreiche Bürger, wie beispielsweise Fred Puck, Vorsitzender der BIG, und seine Mitstreiter darum, das Einkaufszentrum am Leben zu halten. Momentan kommt donnerstags ein Fischhändler. Und der wird auch weiterkommen - vorgestern war er krankheitsbedingt verhindert. "Ich habe extra einen großen Zettel geschrieben, damit die Leute nicht glauben, jetzt kommt der auch nicht mehr", sagt Fred Puck, der schräg gegenüber seinen Tabakladen führt. Ihn hatte der Fischhändler angerufen und sich entschuldigt.

"Aber wir brauchen mehr", sagt Puck. Einen Mitstreiter hat er mit SPD-Ratsmitglied Jürgen Bohrmann gefunden. Dem schwebt vor, im dortigen Einkaufszentrum regelmäßig einen Markt stattfinden zu lassen. Mit einem Bäcker ist er schon in Kontakt getreten. Jetzt müssen noch ein Obst- und Gemüsehändler dazu sowie ein Metzger. Dann wäre aus Sicht von Bohrmann die Sache schon fast perfekt. Denn Strom- und Wasserversorgung seinen kein Problem, weil die Anschlüsse vorhanden seien, erklärt Bohrmann.

Allerdings, so sagt er im RP-Gespräch, sei dies nur eine Baustelle. In Nord-Ost herrscht seines Erachtens ebenfalls Handlungsbedarf. So kann sich der Ratsherr vorstellen, dass der Markt auch im dortigen Nebenzentrum stattfinden könnte. "Dann können wir ja schauen, ob das Ganze ausbaufähig ist." Sollte dieser Vorschlag nicht funktionieren, so kann er sich auch sogenannte fahrbare Märkte vorstellen - Wagen, die mit ihrer Ware eine Stunde an bestimmten Stellen, die vorher festgelegt sind, parken und verkaufen. Dieses System gibt es auch in anderen Städten- und es funktioniert. Bohrmann möchte diesbezüglich in der nächsten Sitzung des Bezirksvertretung einen Antrag stellen. Das beim Amt für Verbraucherschutz ansässige Markamt müsste sich dann um das Prozedere kümmern und auch Marktbeschicker anwerben - und dies unabhängig vom Zukunftsprojekt Garath 2.0. Für den SPD-Politiker steht fest, dass in Garath von den vier Nebenzentren nur noch zwei, nämlich Nord-Ost und Süd-West zu retten seien. Das sah die Verwaltung in der BV-Sitzung diese Woche anders. Da ging es um den Rahmenplan Einzelhandel, mit dem die Stadt die Einzelhandelsentwicklung steuern will. Ziel ist es: Im Umkreis von 500 Metern soll jeder Bürger eine Nahversorgung vorfinden. Für die Verwaltung stand fest, dass es diesbezüglich in Garath ein räumliches Defizit gebe. Aber da es unmöglich sei, Lebensmittelhändler anzusiedeln, hat die Fachverwaltung aus ihrem Rahmenplan alle Nebenzentren für ihre weitere Planung gestrichen. Man wolle sich aufs Hauptzentrum konzentrieren und auch Hellerhof sei überlebensfähig.

Das wollten aber die Stadtteilpolitiker nicht hinnehmen und plädierten dafür, zumindest zwei Garather Nebenzentren in den Katalog wieder aufzunehmen. Außerdem forderten sie eine Zukunftsperspektive für Garath. Den Vorschlag der Verwaltung, in Hellehof einen Wochenmarkt zu errichten, lehnten sie ab, mit der Begründung, der sei wichtiger in Garath.

(RP)
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