Garath Ein Statement für den Stadtteil

Garath · Die Bäckerei Pass mit ihrem Stammsitz in Hellerhof hat sich mit ihrer Garather Filiale vergrößert.

 Dorothee Pass und ihr Bruder Christoph betreiben gemeinsam die Bäckerei mit ihren inzwischen 16 Filialen.

Dorothee Pass und ihr Bruder Christoph betreiben gemeinsam die Bäckerei mit ihren inzwischen 16 Filialen.

Foto: OLaf Staschik

Die Gutenberg-Buchhandlung hat bereits im Frühjahr 2014 dicht gemacht und vor kurzem hat sich auch das Schuhgeschäft Kaulmann aus der Fußgängerzone verabschiedet. Ein Schild im Schaufenster des leergeräumten Landelokals verweist auf das Geschäft in Hilden. In den leerstehenden Komplex soll nach RP-Informationen "Ernstings Family" von gegenüber einziehen. Die hätten dort mehr Platz als am jetzigen Standort. Von den ehemals mehreren Geldinstituten ist nur noch die Sparkasse mit einer Filiale vor Ort geblieben.

Für Einkäufe jenseits des täglichen Bedarfs lohnt der Weg ins Garather Hauptzentrum kaum noch. Dem zum Trotz ist die Peter-Behrens-Straße zu den normalen Geschäftszeiten zwischen Freizeitstätte und dem Fair-Kaufhaus immer gut belebt.

Ein wesentlicher Punkt, weshalb Dorothee Pass und ihr Bruder Christoph an den Standort glauben. Weil sie das tun, haben sie - von ihrem alten Standort nur ein paar Meter entfernt - direkt neben der Stadtsparkasse am Donnerstag eine neue, größere Filiale aufgemacht. Integriert ist ein kleines, nett eingerichtetes Selbstbedienungscafé mit ein paar Sitzplätzen auch vor der Tür. Seit 6 Uhr in der Frühe unterstützt Dorothee Pass am Eröffnungstag ihre Kolleginnen hinter dem Verkaufstresen. Es geht Schlag auf Schlag - und das heute noch bis 18.30 Uhr.

Immer wieder schauen Passanten von draußen durch die Fenster oder machen eine kleine Runde durch die neue Zweigstelle. "Das ist aber schön geworden", sagt ein älterer Mann zu seiner Begleitung. Da allerdings am heutigen Vormittag keine Zeit für eine Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen ist, wird das auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Vor über 50 Jahren gründeten die Eltern von Dorothee und Christoph, Ruth und Franz-Josef, ihre Bäckerei mit Backstube in der Stadt. Vor 42 Jahren eröffnete die erste Pass-Filiale in Garath. Noch ein Grund mehr für die Geschwister, dem Garather Hauptzentrum treu zu bleiben. Da am Standort der Backstube kein Platz zur Expansion war, zog die Familie vor 23 Jahren ins Gewerbegebiet Hellerhof-Ost. Dort werden alle Backwaren für die mittlerweile 16 Verkaufsstellen, die vor allem im Düsseldorfer Süden sowie je eine in Langenfeld, Monheim und Erkrath liegen, gefertigt.

Wobei, ein bei den deutschen Kunden inzwischen sehr beliebtes Stück Backwerk wird nicht selbst hergestellt: Das original französische Croissant, das bei Pass aus 22 Prozent echter Butter besteht. "Das können die Franzosen nach wie vor einfach besser", sagt Christoph Pass und erzählt, dass das tiefgefrorene Produkt deswegen aus Frankreich geliefert wird.

Die Entscheidung, im Garather Hauptzentrum zu investieren, ist den Geschwistern - sie sind beide Betriebswirte - nicht schwer gefallen, erzählen sie unisono. Kritisch betrachtet Christoph Pass hingegen die Nebenzentren. In Garath Süd-Ost unterhält das Unternehmen eine gut funktionierende Filiale. In Garath Süd-West war Pass in den Edeka-Markt von Dirk Hasler integriert, der diesen Sommer schloss.

Künftig könnte es aber wieder Pass-Backwaren in dem kleinen Nebenzentrum geben. Die Nachfolgerin für den Betrieb des Tabaklädchens hat lange Jahre bei Pass' gearbeitet und möchte auch wieder eine kleine Auswahl frischer Backwaren ins Verkaufsprogramm nehmen, erzählt Christoph Pass. Ihn wird's freuen.

(RP)
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