Garath Frische Lebensmittel als Geschenk

Garath · Die Lebensmittelausgabe Garath feiert ihren zehnten Geburtstag. Jeden Freitag gibt es Nahrungsmittel für Bedürftige

 Die ehrenamtlichen Helfer der Garather Lebensmittelausgabe vor der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche. Das Team besteht aus 15 bis 20 Mitarbeiterin, die freitags teilweise den ganzen Tag lang für die Organisation arbeiten.

Die ehrenamtlichen Helfer der Garather Lebensmittelausgabe vor der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche. Das Team besteht aus 15 bis 20 Mitarbeiterin, die freitags teilweise den ganzen Tag lang für die Organisation arbeiten.

Foto: Alessa Brings

Es sind noch nicht alle Lieferwagen der Supermärkte angekommen. Trotzdem stehen in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Garath viele Kisten voll mit Obst und Gemüse, Joghurtbechern, Brot und Milchpackungen.

 Vera Suhberg (l.) und Bärbel Herwig sind seit der ersten Stunde dabei. Die Gespräche mit ihren Mitmenschen gefallen ihnen am besten.

Vera Suhberg (l.) und Bärbel Herwig sind seit der ersten Stunde dabei. Die Gespräche mit ihren Mitmenschen gefallen ihnen am besten.

Foto: Alessa Brings

Jeden Freitag werden hier Lebensmittel an bedürftige Menschen ausgegeben. Dieses Jahr begeht die Garather Lebensmittelausgabe ein Jubiläum: Die Initiative der evangelischen Kirchengemeinde Garath/Hellerhof feiert ihren zehnten Geburtstag. Teamleiter Burkhard Schellenberg hat sich anlässlich des Jubiläums einige Überraschungen für seine Mitarbeiter einfallen lassen, zum Beispiel ein gemeinsames Frühstück im Gemeindehaus für seine Mitarbeiter. Zudem wird jeder Ehrenamtler mit einem Blumenstrauß überrascht.

2007 wurde die Initiative privat von den Gemeindemitgliedern Hans Probst, Werner Boes und Rainer Rohstock gegründet. Ziel war, Menschen mit geringem Einkommen frische Grundnahrungsmittel zur Verfügung stellen zu können. "Als die Initiative gestartet wurde, gab es nur fünf ehrenamtliche Helfer", sagt Teamleiter Burkhard Schellenberg. Mittlerweile ist ihre Zahl auf 20 gestiegen. Zudem ist die Organisation Mitglied bei der Düsseldorfer Tafel. Dies macht einen leichteren Austausch der Lebensmittel möglich. Wenn in Garath etwas übrig bleibe, werde es anderswo in Düsseldorf verteilt, so Schellenberg. Spenden bekommt die Lebensmittelausgabe von Supermärkten, der Bäckerei Pass und dem Garather Hofladen. In der Kirche werden einzelne Stationen aufgebaut und die Lebensmittel sortiert. Die bedürftigen Düsseldorfer bekommen zuerst Gemüse, dann Obst, dann folgen Milchprodukte, Fleisch, Aufschnitt, Käse und Brot. "Manchmal können wir auch Hygiene- und Kosmetikartikel abgeben. Das sind natürlich Highlights", sagt Schnellenberg.

Vera Suhberg und Bärbel Herwig sind schon seit Beginn als Helferinnen dabei. Die beiden Frauen arbeiten mit Herzblut für die Lebensmittelausgabe und schätzen den sozialen Aspekt. "Es entstehen wirklich gute Bekanntschaften, wenn nicht sogar Freundschaften mit unseren Gästen", sagt Suhberg. Herwig fügt hinzu, dass auch innerhalb des Teams die Stimmung immer großartig sei und legt den Arm um ihre Kollegin.

Ein Arbeitstag bei der Garather Lebensmittelausgabe dauert etwa zehn Stunden, sagt Schellenberg. Bereits donnerstags werden in der Kirche Tische und Kisten aufgebaut. Schellenberg ist freitags ab 9.30 Uhr vor Ort und erledigt zunächst Büroarbeiten. Gegen 11 Uhr trudeln alle Ehrenamtler ein und sortieren die Lieferungen. Ab 14.30 Uhr können die einkommensschwachen Menschen kommen und sich die Lebensmittel abholen.

Insgesamt 220 Haushalte, in denen mehr als 600 Personen leben, nutzen das Angebot derzeit. Sie kommen im Wechsel alle zwei Wochen, 110 Haushalte sind in den geraden Wochen dran, die anderen 110 in ungeraden. Wer Lebensmittel mitnehmen will, muss einen Berechtigungsschein mitbringen, der bei der Kirchengemeinde beantragt werden kann. Voraussetzung dazu ist ein Leistungsbescheid, den man unter anderem im Jobcenter bekommt. "Bei uns geht keiner mit leeren Händen nach Hause", sagt Burkhard Schellenberg - auch wenn es nicht immer einfach sei. Meistens sei von allem genug für alle da.

Vor der Kirche können sich die Bedürftigen zu einem Gespräch zusammensetzen. Manche Helfer setzen sich dazu. Anekdoten werden erzählt, manchmal fließen Tränen. Neben den Nahrungsmitteln ist das Miteinander seit zehn Jahren ein wichtiger Teil der Lebensmittelausgabe in Garath.

(RP)
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