Garath Garath 2.0 geht in die nächste Runde

Garath · Planungsamtsleiterin Ruth Orzessek-Kruppa informierte die Mitglieder der Bezirksvertretung 10 über die Finanzierung des Projektes. Mehr Bürgerkontakt ist geplant.

 Beim Projekt Garath 2.0 steht mit an oberster Stelle, das Hauptzentrum attraktiver zu gestalten und Leerstände zu vermeiden.

Beim Projekt Garath 2.0 steht mit an oberster Stelle, das Hauptzentrum attraktiver zu gestalten und Leerstände zu vermeiden.

Foto: Andreas Endermann

Ein Riesentempo hat das Planungsamt vorgelegt, um für das Projekt Garath 2.0 die entsprechenden Zuschüsse noch fristgerecht zu bekommen. "Das war eine riesen Herausforderung für mein Team", erklärte Planungsamtstleiterin Ruth Orzessek-Kruppa den Mitgliedern der Bezirksvertretung 10 (zuständig für Garath und Hellerhof).

Mit dem Projekt soll der südliche Stadtteil sich in Zukunft enorm verändern und attraktiver werden. Um beim Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt die entsprechenden Mittel - immerhin 60 Prozent (rund 13,2 Millionen Euro) für die erste Phase zu erhalten, mussten die geplanten Maßnahmen dezidiert aufgelistet werden, inklusive Kosten. Deshalb, so erklärte Orzessek-Kruppa ein wenig entschuldigend, sei die eigentlich geplante städtische Präsenz in Garath vernachlässigt worden, aber das werde sich wieder ändern.

"Starke Quartiere, starke Menschen", heißt ein weiteres Programm, zu dem die Stadt Fördermittel gestellt hat. Da hofft Orzessek-Kruppa auf den Bewilligungsbescheid im zweiten oder dritten Quartal. Da ginge es unter anderem um die Unterstützung lokaler Ökonomie, Beschäftigungsförderung und Mobilität, so die Planungsamtsleiterin. Alles Dinge, die im Konzept Garath 2.0 festgehalten sind. Auf Anregung der Landesregierung und der Bezirksregierung ist der Antrag auf Fördermittel bei verschiedenen Stellen beantragt worden.

Das Projekt ist in zwei Phasen aufgeteilt. Die erste soll noch in diesem Jahr beginnen und dauert bis 2021, die zweite Phase startet 2022 und dauert bis 2026. Das Projekt ist deshalb unterteilt, damit möglichst schnell Fördergelder bewilligt werden konnten. Zu den ersten Maßnahmen, die Matthias Herding, Bereichsleiter im Planungsamt, erläuterte, gehören Neuerungen in puncto Nahversorgung. Dabei geht es auch um die Umgestaltung von Garath Süd-West. Da stehen der Bau des Gemeindezentrums und der Bau des Hildegardisheims durch die Caritas an. Und obwohl sie mit Garath 2.0 nichts zu tun haben, geht Herding davon aus, dass sie das Nebenzentrum aufwerten werden und das städtische Projekt sich der Umgestaltung anpassen wird.

Apropos Nebenzentrum: Die müssen neu definiert werden. Die Nahversorgung soll hingegen im Hauptzentrum gestärkt werden, für die Nebenzentren soll es nachhaltig auch eine weitere Nutzung geben.

Orzessek-Kruppa sprach beispielsweise von Online-Käufen. Das kam allerdings bei den Stadtteilpolitikern nicht so gut an, denn Einkaufen hieße auch, andere Menschen treffen, den Stadtteil beleben. Die Planungsamtsleiterin wies auf den Trend der Zeit hin und erklärte, dass beispielsweise neue Konzepte für die Nebenzentren entwickelt werden müssten. So könnten Ladenlokale zu barrierefreien Wohnungen umgebaut werden.

Denn Wohnungsbau ist dringend erforderlich. Es gibt aber keine freien Grundstücke. Dabei fehlt es in Garath vor allem an hochwertigem Wohnraum, erklärte Herding. Ziel sei es unter anderem, enger mit den Wohnungsgesellschaften in Garath zusammenzuarbeiten. Außerdem soll der Stadtteil architektonisch besser gestaltet werden.

Die nächsten Pläne, die dank der bewilligten Gelder in die Tat umgesetzt werden können, sind der Bau des Bewegungsparks an der Stettiner Straße, die Renaturierung des Mühlenbachs, der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen, der Neubau der Sporthallen an der Koblenzer- und Stettiner Straße sowie der Bau der Jugendfreizeitstätte an der Lüderitzstraße. Dem Einwand des stellvertretendern Bezirksbürgermeisters Klaus Mauersbereger (CDU), viele Dinge seien schon lange vor Garath 2.0 geplant gewesen und würden jetzt einbezogen, entgegnete Orzessek-Kruppa, dass durch die Fördermittel jetzt die Bauvorhaben wesentlich schneller realisiert werden könnten.

Ziel soll es sein, die Bürger bei der nächsten Planungs- und Umsetzungsphase zu involvieren. Die Vor-Ort-Präsenz käme wieder stärker zum Tragen, versprach die Verwaltung. Nicht zuletzt durch einen City-Manager und ein Quartiersmangement, das eingerichtet werden soll. Der City-Manager soll den Kontakt zu Bürgern, Institutionen und Geschäften pflegen. Das Quartiersmanagement stellt sich Orzessek-Kruppa als eine Art Stadtteilladen vor, eine Anlaufstelle für Bürger.

(RP)
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