Garath Garath bekommt eine Parkour-Anlage

Garath · Die Bezirksvertretung 10 hat in ihrer letzten Sitzung des Jahres dem Umbau der Grünanlage an der Stettiner Straße zu einem Bewegungspark zugestimmt. Im Sommer 2017 soll dieser fertig sein.

 Viele Jugendliche pilgern zur Parkouring-Anlage in Wuppertal.

Viele Jugendliche pilgern zur Parkouring-Anlage in Wuppertal.

Foto: Jürgen Moll

Es sind vor allem jüngere Menschen, die der Trendsportart Parkouring nachgehen. Dabei wird versucht, die auf einer Strecke stehenden Hindernisse so effizient wie möglich zu überwinden. Da es in Düsseldorf derzeit keine Möglichkeit gibt, diesem Sport nachzugehen, fahren viele nach Wuppertal oder Duisburg, wo es solche Anlagen schon gibt.

 So sieht die Grünanlage an der Stettiner Straße aktuell aus - sie lädt nicht gerade zum Basketball- oder Fußballspielen ein. Das soll sich nach dem Umbau ändern.

So sieht die Grünanlage an der Stettiner Straße aktuell aus - sie lädt nicht gerade zum Basketball- oder Fußballspielen ein. Das soll sich nach dem Umbau ändern.

Foto: Olaf Staschik

Doch ab nächsten Sommer sollen die Parkourer endlich auch eine Anlaufstelle in Düsseldorf haben, genauer gesagt in Garath in unmittelbarer Nähe zu einem S-Bahn-Haltepunkt. In ihrer Sitzung am Dienstagabend hat die Bezirksvertretung 10 (zuständig für Garath und Hellerhof) einstimmig den Bau eines Bewegungsparks auf der Grünanlage Stettiner Straße beschlossen. Rund 140.000 Euro werden dafür in die Hand genommen.

Ziel der Stadt ist es, bis 2024 in jedem Stadtbezirk eine Multifunktionale Sportanlage zu schaffen. Hintergrund ist, dass immer mehr Menschen - genauer gesagt 68 Prozent - wenn sie denn Sport treiben, diesen selbst organisieren. Desweiteren hat eine Bevölkerungsumfrage 2013 in Düsseldorf ergeben, dass sich diese nicht auf klassische Sportanlagen traut, selbst wenn sie öffentlich zugänglich sind.

In Garath hatte die Verwaltung diese Idee in das Stadtentwicklungsprojekt "Garath 2.0" eingebracht. Im April dieses Jahres hatte es einen Runden Tisch im Stadtbezirk gegeben, an dem Vertreter von Politik, Verwaltung, Vereinen, Zentrum plus, Jugend- und Seniorenrat sowie Schulen teilgenommen hatten. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass vor Ort eine Parkouring-Szene mit etwa 25 bis 35 Jugendlichen vorhanden ist. In der Sitzung ist dann einvernehmlich der Schwerpunkt des Bewegungsparks festgelegt worden. Allerdings sollen sowohl der Bolzplatz als auch die Streetbasketball-Anlage erhalten bleiben. Oder besser gesagt gleich mit saniert werden. Denn derzeit ist die Grünanlage an der Stettiner Straße alles andere als gut in Schuss: Die Streetbasketball-Anlage ist zu klein, die Rasenfläche ist vom vielen Bespielen genauso zerstört wie einige Sitzmöglichkeiten.

Der Eingang zum Bewegungspark soll bei dem Umbau so gelegt werden, dass man in wenigen Minuten zu Fuß am S-Bahn-Halt ist. Eine der beiden derzeit vorhandenen Bolzwiesen soll wegfallen. Dort soll eine Parkouring-Fläche mit mehreren Hindernissen entstehen. Wie diese aussehen sollen, daran haben die Jugendlichen bei einem Workshop im Sommer mitgearbeitet. Die Anlage wird durch zusätzliche Sitzmöglichkeiten und neue Wegeverbindungen ergänzt, heißt es in der Planung des Gartenamtes.

Damit auf der Grünanlage etwas richtig Gutes entstehen kann, schießt die BV 10 aus den Mitteln, die sie zur Umsetzung von Projekten zur Verfügung hat, 40.000 Euro zu den 100.000 Euro, die von der Stadt kommen, zu. Vielleicht ist das Geld aus dem BV-Topf aber auch nur geliehen. Denn parallel will die Stadt einen Förderantrag für "Garath 2.0" stellen. Gibt es dafür dann Geld vom Land - die Verwaltung hofft auf 60 Prozent der Kosten für die Umsetzung - würde die BV ihre 40.000 für anderes nutzen können.

Als nächsten Schritt erarbeitet das zuständige Gartenamt bis Frühjahr 2017 eine Ausführungsplanung. Dann könnte auch der Umbau beginnen. Als Bauzeit sind zwei bis drei Monate eingeplant.

(RP)
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