Garath Garath soll ein Stück Heimat sein

Garath · NRW-Bauminister Groschek besuchte gestern den Stadtteil. Dank der Fördergelder des Landes sollen die ersten Pläne für Garath 2.0 dieses Jahr umgesetzt werden. Am Donnerstag entscheidet der Rat über das Handlungskonzept.

 Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (v.l.), Oberbürgermeister Thomas Geisel und NRW-Bauminister Michael Groschek gestern morgen beim Rundgang durch Garath.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (v.l.), Oberbürgermeister Thomas Geisel und NRW-Bauminister Michael Groschek gestern morgen beim Rundgang durch Garath.

Foto: Wilfried Meyer/Stadt Düsseldorf

Schon vor dem offiziellen Pressetermin war NRW-Wohnungsbau-Minister Michael Groschek (SPD) gestern in Garath unterwegs und sprach Passanten an, ob es ihnen in ihrem Stadtteil gefiele. Er habe durchweg nur positive Antworten gekommen, sagte Groschek. "Die Menschen leben schon lange und gerne hier und wollen nicht weg", lautete sein Resümee. Aber das Image Garaths außerhalb des Stadtteils sei nicht gerade positiv. Daran müsse gearbeitet werden.

"Garath 2.0 - Den Wandel gestalten", lautet das Projekt, für das sich Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) schon während seines Wahlkampfes, also vor seinem Amtsantritt stark gemacht. Und dieses Projekt nimmt langsam konkrete Formen an. Beim Rundgang durch Garath gestern Morgen nahm nicht nur Minister Groschek teil, sondern auch die Stadtspitze mit Oberbürgermeister Thomas Geisel, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Baudezernentin Cornelia Zuschke.

Die neue Gesamtschule, der Bolzplatz an der Stettiner Straße, das LEG-Haus, der S-Bahnhof und die Freizeitstätte waren die Stationen. Zu jedem Ort gab es - dank Garath 2.0 - gute Nachrichten zu erfahren: So soll die Gesamtschule ausgebaut werden, einen neuen Schulhof bekommen, eine Zweifach-Turnhalle und mehr Grün, vielleicht sogar eine Dachbegrünung. An der Stettiner Straße entsteht ein moderner Sportpark mit Parcours-Anlage. Der Leerstand an der Fritz-Erler-Straße/Am Sonnenplatz gegenüber der LEG soll beseitigt werden.

"Dafür müssen wir aber die Wohnungsgesellschaften mit ins Boot holen", sagte Groschek, der wie Geisel für mehr Wohnraum plädiert - zu bezahlbaren Preisen. Er sprach aber auch die Überalterung des Stadtteils an, und dass viele Menschen in viel zu großen Wohnungen lebten. Da könnte er sich eine Wohn(tausch)-Börse vorstellen. Überhaupt lobte der Minister das Projekt "Garath.2.0". Immerhin bezuschusst das Land NRW das rund 26 Millionen Euro teure Projekt zu gut zwei Dritteln.

Besonders wichtig war dem Minister, die unkonventionelle Art, mit der an "Garath 2.0" herangegangen worden ist - wie beispielsweise die "Treppenhausgespräche". Die Garather Bürger seien immer wieder einbezogen worden und hätten mitbestimmt. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. "Hier wurde den Bürgern kein Konzept aufgestülpt", betonte Groschek, "die Bewohner sollen bestimmen, wie es weitergeht, nicht das Ministerium", ergänzte er.

Um das Image von Garath auch außerhalb des Stadtteils positiv darzustellen, müssten die Garather es aufpolieren und profilieren. Dazu soll aber auch die Verschönerung des S-Bahnhofes beitragen. Geplant ist, das größte Bürgerhaus der Stadt, die Freizeitstätte, noch einmal zu vergrößern. Unter anderem soll der Innenhof überdacht und der Eingangsbereich neu gestaltet werden.

Insgesamt sollen rund 50 Maßnahmen bis 2021 umgesetzt werden, um den Stadtteil attraktiver zu machen und zu gestalten. "Ein Stück Heimat vor der Haustür", wie es Groschek nannte. Die Maßnahmen wurden den Bezirksvertretern bereits detailliert vorgestellt; der Rat der Stadt wird am Donnerstag das Handlungskonzept beraten.

(RP)
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