Garath Garather bauen ihr Wiesencafé

Garath · Am Wittenberger Weg arbeiten Kinder und Jugendliche an ihrem eigenen Café, das ein neuer Treffpunkt im Stadtteil werden soll. Gestern präsentierte das Team um Initiatorin Ute Reeh die aktuellen Baufortschritte.

Das Wetter zeigte sich von seiner denkbar schlechtesten Seite: An ein gemütliches Mittagessen im Grünen war gestern bei der Vorstellung des Baufortschrittes des Garather Wiesencafés nicht zu denken. Ein Glück, dass alle Helfer, die das Projekt am Wittenberger Weg zurzeit realisieren, handwerklich begabt sind. Kurzerhand bauten sie eine Konstruktion, die die Gäste vor dem Regen schützte.

So konnten Schüler der Alfred-Herrhausen-Schule, Kinder aus den Tagesstätten in Garath, etliche Sponsoren sowie zahlreiche weitere Beteiligte und Interessierte trotz des Wetters das Essen genießen. Dabei konnten alle Anwesenden sehen, dass das Projekt am Wittenberger Weg konkrete Züge annimmt - ein ganz neuer Raum der sozialen Begegnung entsteht.

Ausgangspunkt für die Entstehung des Cafés war ein Schulprojekt der Alfred-Herrhausen-Schule im Jahr 2012. Unter Mithilfe von Architekturstudenten der Fachhochschule Düsseldorf hatte Café-Initiatorin und Künstlerin Ute Reeh zusammen mit den Schülern eine große Terrasse gebaut, die 2013 sogar den Schulbaupreis Nordrhein-Westfalens erhielt. Mit großem Selbstbewusstsein und Tatendrang stellten die Schüler anschließend fest, dass ein Ort, an dem sie nach dem Unterricht und an schulfreien Tagen zusammen sitzen und essen oder sich unterhalten können, fehlte. Als beliebter Treffpunkt der Kinder und Jugendlichen bot die Wiese am Wittenberger Weg den idealen Standort - die Idee zum Wiesencafé war geboren.

Mittlerweile ist der Grundriss des Wiesencafés klar erkennbar: Auf Anregung der Alfred-Herrenhausen-Schüler bekommt das Café eine runde Form. Damit die Statik stimmt und die Konstruktion trägfähig ist, unterstützen Architekturstudenten der Fachhochschule Düsseldorf die Kinder bei dem Projekt. Neben dem Café hat die Kita am Wittenberger Weg mit einer großen Bank bereits für erste Sitzmöglichkeiten gesorgt. Der fünfjährige Philipp berichtet freudig: "Wir haben die Bank mit Ziegelsteinen und Lehm gebaut. Das hat viel Spaß gemacht." Beim Bau des Cafés wolle er wieder mithelfen.

Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel überzeugte sich am Ort von den Baufortschritten und war sichtlich erstaunt über die Kooperation der vielen Helfer: "Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen hier zusammenarbeiten und was aus den tollen Ideen entsteht." Er betonte die Vorbildrolle, die das Café für die anderen Stadtteile habe, in denen Menschen zusammenkommen. Das Wiesencafé ist eines der zahlreichen Projekte, die Garath 2.0 finaziell zur Stadtteilentwicklung fördert.

Initiatorin Ute Reeh freut sich ebenfalls über die Erfolge, die bereits erzielt wurden. Wichtig sei ihr, die vielen beteiligten Menschen mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen möglichst gut in das Projekt einzubinden. "Dadurch bringt man den Menschen Wertschätzung entgegen. In unserem Projekt hat jeder seinen Platz", sagt Reeh. Außergewöhnlich sei ihres Erachtens die breite Bürgerbeteiligung - von Kindertagesstätten, Schulen und Unternehmen. Sie alle setzen sich für den Bau des Wiesencafés ein.

Um der Eröffnung näher zu kommen, soll als nächstes das Fundament des Cafés gegossen werden. Bis die Arbeiten nach dem Winter wiederaufgenommen werden, wird der Bau als offene Bühne für Theaterstücke und Konzerte umfunktioniert. Im Sommer nächsten Jahres soll dann die Eröffnung des Cafés erfolgen.

(RP)
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