Garath Garather Traglufthalle ist fast fertig

Garath · Am 23. November sollen die ersten Bewohner die Halle an der Koblenzer Straße beziehen. Derzeit laufen im Inneren die Arbeiten am Fußboden. Danach werden die Halle möbliert und die einzelnen Wohnbereiche aufgebaut.

 Von innen hat die Traglufthalle riesige Ausmaße. Am Ende und in der Mitte der Halle befinden sich die Sanitäranlagen.

Von innen hat die Traglufthalle riesige Ausmaße. Am Ende und in der Mitte der Halle befinden sich die Sanitäranlagen.

Foto: Günter von Ameln (vam)

Von außen ähnelt sie besonders im Dunkeln einer Mini-Replik der Allianz-Arena in München, von innen jedoch weniger einem Fußballstadion, als einer großen Sporthalle. Die Flüchtlinge, die dort am 23. November einziehen, werden in eine der geräumigsten Unterkünfte untergebracht. Die Decke ist hoch und lichtdurchlässig und sorgt für eine freundliche Atmosphäre. Außerdem ist die Halle im Gegensatz zu den inzwischen geräumten Zeltunterkünften gut beheizbar.

 Besonders bei Nacht ähnelt die Traglufthalle an der Koblenzer Straße der Münchener Allianz-Arena.

Besonders bei Nacht ähnelt die Traglufthalle an der Koblenzer Straße der Münchener Allianz-Arena.

Foto: günter von ameln

Derzeit laufen die Arbeiten im Hallen-Inneren auf Hochtouren. Auf der Hälfte der Fläche sind bereits Pressspan-Platten verlegt, die die Grundlage für den Fußboden bilden. Dieser ist durch Isolierwolle gegen Kälte von unten geschützt, eine wasserdichte Folie sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit in den Fußboden dringt. Denn die Halle steht nicht auf einem Fundament aus Beton, sondern nur auf einem verdichtetem Erdreich.

Dass die Traglufthalle so großzügig wirkt, liegt auch daran, dass sich im Inneren keine Stützpfeiler befinden, denn sie wird - wie schon der Name verrät - durch Luft getragen. Ein ausgeklügeltes System sorgt durch Überdruck dafür, dass sich in ihr immer genug Luft befindet, um die Konstruktion zu tragen. Deshalb mussten auch spezielle Eingänge eingerichtet werden. Die künftigen Bewohner der Anlage werden die Halle nur durch zwei Schleusen betreten können. Erst wenn die äußere Tür zu ist, lässt sich die innere öffnen. Damit die Halle bei Sturm nicht wegfliegt, wurden im Vorfeld des Aufbaus Erdanker in den Boden getrieben und mit Befestigungsplatten verschweißt. Insgesamt hat sie eine Größe von rund 72 mal 36 Metern, ist neun Meter hoch und bietet Platz für 300 Bewohner. Diese werden zu zweit in einzelnen Schlafkojen, die durch zwei Meter hohe Trennwände von einander getrennt sind und somit zumindest ein wenig Privatsphäre erlauben, untergebracht. Schlafen werden die Flüchtlinge in Doppelstock-Betten aus Metall. Die wurden bereits geliefert und werden in den nächsten Tagen aufgestellt. In der Mitte der Halle befinden sich die Sanitärcontainer, die schon aufgestellt und angeschlossen sind. Auch einen großen Aufenthaltsbereich wird es geben. Anders als in den Container-Wohnanlagen gibt es in der Traglufthalle für die Flüchtlinge keine Möglichkeit, selbst zu kochen. Um die Essensversorgung kümmert sich ein externer Anbieter.

Kurz vor dem Bezug der Halle besteht für einen kleinen Personenkreis die Möglichkeit, sich einen Eindruck von der Unterkunft zu verschaffen. Eingeladen sind laut Bezirksverwaltungsstelle insbesondere die ehrenamtlichen Helfer, die beiden anliegenden Schulen sowie die Kita an der Koblenzer Straße und der Garather Sportverein. Wann genau dieser Termin ist, steht noch nicht fest. "Die Einladung wird kurzfristig rausgehen, da wir nur ein kleines Zeitfenster zwischen der Abnahme der Unterkunft und dem Bezug haben werden", sagt der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle 10, Uwe Sandt. In Düsseldorf ist es die zweite Unterkunft dieser Art. Im Oktober wurde eine Traglufthalle in Mörsenbroich in Betrieb genommen. Für die Stadt, die die Halle für ein Jahr gemietet hat, entstehen monatliche Kosten von 96.000 Euro.

(maxk)
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