Garath Hell-Ga sucht nach einem geeigneten Ersatzgebäude

Garath · Der Träger des Mehrgenerationenhauses will dem Bau des neuen Altenheimes von der Caritas nicht im Weg stehen.

Viele Insider haben es schon lange vermutet, jetzt ist es offiziell. Der Verein Hell-Ga sucht ein Ersatzgrundstück oder Ersatzgebäude für sein derzeitiges Mehrgenerationenhaus an der Ricarda-Huch-Straße 3a.

Doch fündig geworden ist der Verein noch nicht. Auch wenn das Mehrgenerationenhaus laut Vertrag bis 2021 ein Bleiberecht in den derzeitigen Räumen hat. Vorsitzende Barbara Solle betont: "Wir sind auf der Suche nach einer Lösung, um unsere Kernprojekte und unsere Verpflichtungen fortführen zu können."

Als die evangelische Kirchengemeinde das Ensemble rund um die inzwischen entwidmete Hoffnungskirche verkaufen wollte, war Hell-Ga zunächst allein daran interessiert, das Ganze zu kaufen. Im SOS-Kinderdorf fand der Verein dann einen Verbündeten; doch am Ende ging der Zuschlag an die Caritas.

Das war vor knapp drei Jahren. Im Mai 2013 unterschrieb die Caritas einen Vertrag mit der evangelischen Kirche, in der sie ihre Kaufabsicht erklärte. Bedingung in diesem Vertrag war unter anderem das Bleiberecht für das Mehrgenerationenhaus. Für die Caritas hieß das, sie müsste um die rund 680 Quadratmeter herumbauen. Bisher hat der Wohlfahrtsverband seine Pläne für das Areal noch nicht vorgestellt. Die Stadtteilpolitiker warten mit Spannung darauf, wie es weiter geht und wollen, dass ein Vertreter der Caritas in einer der nächsten Sitzungen darüber berichtet, denn kurz vor Weihnachten wurde offiziell der Vertrag beim Notar unterschrieben.

Die Caritas möchte dort ein Seniorenheim errichten, weil das derzeit von ihr geführte Hildegardisheim nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, die Mitte 2018 in Kraft treten. Aus Doppel- müssen beispielsweise Einzelzimmer werden. Fest steht, dass der entwidmete Kirchturm abgerissen wird.

Es ist Baulärm zu erwarten. Das wissen auch die Hell-Ga-Verantwortlichen. Waren sie nach dem Vorvertragsabschluss nicht besonders gut auf die Caritas zu sprechen, weil sie gerne mit SOS - inzwischen Kooperationspartner - dort gebaut hätten, so ist inzwischen Frieden eingekehrt. "Wir finden es gut, dass dort ein Altenheim errichtet wird", sagt Barbara Solle. Inzwischen habe es auch mehrfach positive Gespräche mit der Caritas gegeben.

Eine neue Unterkunft für ihre Angebote im Kinder-, Jugend- und Seniorenbereich sucht Hell-Ga jetzt in Garath Süd-Ost, also in unmittelbarer Nähe. Denn das Mehrgenerationenhaus ist staatlich gefördert worden. Das war im Jahr 2006. Und die Förderung läuft über 15 Jahre, also bis 2021. Ansonsten müsste der Verein die Gelder zurückzahlen.

Das leerstehende Gebäude des ehemaligen Edeka-Marktes gleich um die Ecke, hat sich der Vorstand von Hell-Ga schon angeschaut. Das Projekt kommt nicht in Frage, denn die Umbauarbeiten würden rund eine Million Euro kosten. "Wir suchen weiter", sagt Barbara Solle. Denn Hell-Ga möchte dem Bau des Altenheimes nicht im Wege stehen.

(RP)
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