Garath Hundebesitzer wünschen Auslauffläche

Garath · Bei der Mobilen Redaktion am Garather Schloss schlug Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt ein Waldstück an der Koblenzer Straße vor. Hundebesitzer unterstrichen, dass sie eine Fläche für ihre Tiere benötigen.

 RP-Redakteurin Andrea Röhrig (r.) diskutierte mit den Hundebesitzern bei der Mobilen Redaktion vor dem Garather Schloss.

RP-Redakteurin Andrea Röhrig (r.) diskutierte mit den Hundebesitzern bei der Mobilen Redaktion vor dem Garather Schloss.

Foto: Staschik, Olaf (ola)

Wenn Elischa Azhari und Sarah August ihre Hunde ohne Leine laufen lassen wollen, fahren sie von ihrem Wohnort in Garath fast 20 Minuten zum Jaberg nach Hilden. Dort gibt es eine Hundewiese, auf der die Vierbeiner herumtollen können, so viel sie wollen. In Garath gibt es eine solche Wiese derzeit nicht, dabei eignet sich das Areal vor dem Garather Schloss nach Meinung der meisten Besucher bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post doch bestens für eine Hundewiese. "Die Wiese dort ist einfach praktisch, weil sie eingezäunt ist und die Hunde sich austoben können", sagt Sarah August. Doch genau dort will das Gartenamt keine Wiese, aus Gründen des Denkmalschutzes und der freien Sicht auf das Garather Schloss, wie es heißt.

"In der Urdenbacher Kämpe und im Garather Forst können wir die Hunde nur angeleint laufen lassen. Wenn wir das nicht machen, werden wir verbal zum Teil harsch von den Spaziergängern angegangen", sagt Elischa Azhari. Außerdem fürchtet sie ein hohes Bußgeld. Gerade in der Kämpe kontrolliert das Ordnungsamt vermehrt, ob sich Hundehalter in dem Naturschutzgebiet an die Anleinpflicht halten.

Eine wirkliche Alternative gebe es in Garath nicht, wie viele Hundebesitzer gestern beklagten. Der frühere Platz an der Koblenzer Straße neben dem Kobi, auf dem die Hunde früher frei laufen durften, ist aktuell mit einer Flüchtlingsunterkunft bebaut. "Dort steht noch für Jahre die Traglufthalle, in der Flüchtlinge untergebracht sind. Wir brauchen die Wiese aber jetzt", sagt Ingrid Bunse. Uwe Sandt, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, erläuterte, warum aus dem Gelände auch nie mehr eine Wiese wird, auf der Hunde frei laufen können: "Bislang wurden die Hunde dort nur geduldet. Mittelfristig soll dort die neue Dreifach-Sporthalle für das Gymnasium Koblenzer Straße errichtet werden", sagt er.

Die CDU in der Bezirksvertretung (BV) 10 sehe vor dem Kleinod Garather Schloss lieber eine Blumen-, statt einer Hundewiese. "Wenn die Wiese dort eingerichtet wird, werden sich die Anwohner besonders am Wochenende über Lärm, den Geruch von Hundekot und den Autoverkehr beschweren. Dort gibt es nicht genug Parkplätze für die Hundehalter, die mit dem Auto kommen", sagt CDU-Bezirksvertreterin Adelheid Schliwa. Als Alternative schlägt sie eine Fläche am Wittenberger Weg vor. Bei den Hundehaltern löste dies allerdings nur Kopfschütteln aus. Sandt hat einen anderen Vorschlag parat: "Ich könnte mir das bewaldete Areal am Parkplatz Koblenzer/Ecke Emil-Barth-Straße gut vorstellen. Das könnte die Politik als Hundefreilauffläche prüfen lassen", sagt er. Unabhängig davon wird im April ein Flächenmanagementplan im Zuge des Stadtteilprojekts "Garath 2.0" vorgestellt. "Ich werde dort vorab noch mal darauf hinweisen, dass eine Hundewiese einen hohen Stellenwert für die Bürger in Garath hat", sichert Sandt zu.

Die Bürger adressierten einen klaren Wunsch an die Bezirkspolitik: Sie soll die Verwaltung auffordern, alternative Flächen in Garath zu suchen, sollte ihre Forderung nach einer Hundewiese vor dem Garather Schloss ungehört bleiben.

(maxk)
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