Garath Markt in Süd-West muss umziehen

Garath · Wenn Mitte Februar die Bagger anrollen, um die Garather Hoffnungskirche abzureißen, müssen die Markthändler weichen. Doch noch immer gibt es keine Entscheidung über den neuen Standort der Kaufleute.

 Edith Gilessen und Helmut Bongartz finden es gut, wenn der Mark in die Passage umzöge. Das wünscht sich auch Gemüsehändler Karos.

Edith Gilessen und Helmut Bongartz finden es gut, wenn der Mark in die Passage umzöge. Das wünscht sich auch Gemüsehändler Karos.

Foto: wa

Fast jeder Kunde, der gestern auf den Garather Markt in Süd-West kam, stellte die gleiche Frage: "Wo gehen Sie denn hin?" oder "Wo stehen Sie denn demnächst?" Von den Marktbeschickern kam aber immer nur ein Schulterzucken. Denn noch immer gibt es keinen Ersatzstandort.

Wenn die Bagger in drei oder vier Wochen anrollen, um den Gebäudekomplex rund um die Hoffnungskirche abzureißen, dann müssen auch die Markthändler weichen. Doch die Frage bleibt: wohin. Die Bezirksverwaltung hatte angeregt, die fünf bis sechs Wagen auf dem Platz vor dem Hildegardisheim aufzustellen.

Doch dieser Vorschlag ist nicht gerade auf Gegenliebe bei den Marktbeschickern gestoßen. "Da sieht man uns nicht", meint der Gemüsehändler und hat auch schon einen Alternativplan. Er möchte in der Passage stehen. Also hinter dem ehemaligen Edeka-Gebäude, ab der Reinigung bis hin zum Goldenen Ring. Dort, wo die großen Graffiti die Brandruine verdecken. Ob das möglich ist, muss allerdings erst noch geprüft werden - unter anderem von der Feuerwehr wegen des Brandschutzes. "Wir sind dort gut zu sehen", sagt Gemüsehändler Karos. Und auch seine Kunden Edith Gilessen und Helmut Bongartz stimmen ihm zu. "Hauptsache wir bleiben hier in der Ecke", sagt Fischhändler Schaufenberg , der der Erste an der Ricarda-Huch-Straße war, und dort seit Jahren steht. Seine Kundin Marita Reichel pflichtet ihm bei. "Egal, wo Sie stehen, ich folge Ihnen." Auch der Metzger möchte lieber vor dem Goldenen Ring stehen statt vor dem Hildegardisheim. "Aber im Notfall auch dort", fügt er hinzu. Theoretisch könnte man Schilder aufstellen, die zum Hildegardisheim um die Ecke weisen, meint BIG-Vorsitzender Fred Puck. Ihm und der Bürger und Interessengemeinschaft Garath (BIG) ist es zu verdanken, dass inzwischen so viele Marktbeschicker donnerstags nach Garath kommen - ohne Unterstützung des städtischen Marktamtes. Wenn die Markthändler in der Passage stünden, wäre die Stromversorgung kein Problem. Denn direkt hinter der ehemaligen Reinigung steht ein Trafo-Kasten. Den Strom müssten die Händler aber bezahlen, am jetzigen Standort finanziert ihn noch die Bezirksvertretung.

"Wir brauchen den Markt", sagt Puck. Und die vielen Kunden, die auf den Markt kommen, geben ihm recht. "Hier ist ja sonst nichts", sagen sie immer wieder und freuen sich über das Angebot. Schön wäre es, wenn wieder ein Käsehändler dazu käme, meint Puck. Vielleicht könnte der schon am neuen Standort stehen. Aber, so der BIG-Vorsitzende, über den neuen Standort muss die Verwaltung entscheiden, und zwar bald. Rückendeckung bekommen die Markthändler und die BIG von Bezirksbürgermeister Uwe Sievers. Auch er ist der Meinung, dass der Donnerstag-Markt unbedingt erhalten bleiben muss.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort