Garath Markt in Südwest soll noch besser werden

Garath · Die Garather wünschen sich für ihren kleinen Markt im Nebenzentrum zusätzlich einen Obst- und Gemüsestand sowie längere Öffnungszeiten. Kommunalpolitiker der Grünen hörten sich gestern die Probleme der Besucher an.

 Lange Schlange am Stand des Bäckers: Bezirksvertreter Frederik Hartmann (l.) und Ratsherr Uwe Warnecke (2.v.l./beide Grüne) diskutierten auf dem Markt in Garath Südwest mit den Marktbeschickern und den Kunden. ik

Lange Schlange am Stand des Bäckers: Bezirksvertreter Frederik Hartmann (l.) und Ratsherr Uwe Warnecke (2.v.l./beide Grüne) diskutierten auf dem Markt in Garath Südwest mit den Marktbeschickern und den Kunden. ik

Foto: Olaf Stasch

Donnerstag ist Markttag im Einkaufszentrum Garath Südwest an der Ricarda-Huch-Straße. Dann herrscht dort immer viel Betrieb. Die Kunden kaufen an den drei Ständen ein und halten dabei einen kleinen Plausch miteinander oder mit den Marktbeschickern.

Seit Februar kommt der Bäcker Backhaus aus Moers jeden Donnerstag ins Garather Nebenzentrum. Und seit März ist auch Metzger Holger Jöhren aus Duisburg mit von der Partie. Darüber freuen sich nicht nur die Kunden, sondern es freut sich auch Max Staufenberg. Der Fischhändler, der seit rund fünf Jahren donnerstags in Garath Südwest steht, verkauft mehr Fisch, seit Bäcker und Metzger dort ihren Wagen stehen haben. "Es kommen einfach mehr Kunden", sagt er.

Seit der Schließung von Edeka vor mehr als einem Jahr ist jetzt die Grundversorgung im Nebenzentrum zumindest teilweise gesichert. Doch es könnte mehr sein. "Unser Edeka fehlt uns an allen Ecken", sagt eine Frau, während sie gerade Brot einkauft, und die anderen Kunden stimmen ihr sofort zu.

Gerade für die älteren Mitbürger habe sich die Situation erheblich verschlechtert, sagt Frederik Hartmann, Stadtteilpolitiker der Grünen in der zuständigen Bezirksvertretung 10. Gemeinsam mit Grünen-Ratsherr Uwe Warnecke, Vorsitzender des Wohnungsausschusses, steht er gestern am Infostand, gleich neben dem Fischstand, wo noch ausreichend Platz ist. Anlass für die Stadtteilgruppe 10 der Grünen war es, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen und zu hören, wo der Schuh drückt.

Beide Kommunalpolitiker sind überrascht, wie voll es auf dem Markt ist. Frederik Hartmann, im Hauptberuf Lehrer, ist zum ersten Mal an einem Markttag in Südwest. "Ich hab' ja sonst Schule", sagt er, und "mit soviel Betrieb habe ich echt nicht gerechnet."

Er und sein Parteikollege loben das Engagement der Bürger- und Interessengemeinschaft (BIG), der es zu verdanken sei, dass einmal wöchentlich ein kleiner Markt am Einkaufszentrum stattfindet. "Doch die Versorgungssituation ist nach wie vor unzureichend", meint Warnecke. Dabei sei doch Kaufkraft vorhanden - wie man sehe.

Aber die Garather brauchen mehr. Sie äußeren im Gespräch immer wieder den Wunsch nach einem Obst- und Gemüsestand. Wenn es nach den Kunden ginge, sollte der Markt, wie in vielen Stadtteilen und auch im Hauptzentrum, zweimal pro Woche stattfinden. Auch längere Öffnungszeiten wären wünschenswert. "Ich versuche alles, spreche ständig Marktleute an, aber ich krieg' niemanden", meint Fred Puck, Vorsitzender der BIG, bedauernd. Der Metzger hat inzwischen reagiert und verkauft sogar Kartoffeln.

Es muss dingend was getan werden, darüber sind sich alle Anwesenden einig. Zunächst muss das dringendste Problem gelöst werden: die Stromversorgung. Die ist nur provisorisch, und es kommt immer wieder zu Stromausfällen, wenn alle drei Stände gleichzeitig angeschlossen sind. "Ich werde mich mit dem Marktamt in Verbindung setzen, damit hier möglichst schnell Abhilfe geschaffen werden kann", sagt Hartmann. Er ist enttäuscht, dass im Rahmenplan Einzelhandel, den der Rat vor der Sommerpause verabschiedet hat, die Garather Nebenzentrum überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Hartmann hatte sich in der BV dafür eingesetzt, aber die Verwaltung wollte nur das Hauptzentrum stützen, wie das Projekt Garath 2.0. Dabei zeige doch der rege Betrieb, dass die Bewohner ihr Nebenzentrum annehmen, meint er.

"Mein Eindruck ist, dass die geringe Berücksichtigung des Nebenzentrums den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung, wie wir sie heute hier erlebt haben, nicht entspricht", sagt Warnecke.

(RP)
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