Garath Mehr Wohnraum für alle Generationen in Garath

Garath · Bei der Vorstellung des Projekts "Garath 2.0" wurde viel diskutiert. Und allen Anwesenden war bewusst, dass dringend neuer Wohnraum geschaffen werden muss. Hier hatte Planungsamtsleiterin Ruth Orzessek-Kruppa auch einige, zum Teil provokante Vorschläge. Um neuen Wohnraum zu schaffen, könnte man ein Modell kreieren, bei dem ältere Bewohner in kleinere Wohnungen zögen und Platz für Familien machten. Ein Modell, das sich in Süd-Deutschland schon bewährt habe. Es sei nur eine Art Umstrukturierung. Wichtig sei, dass die älteren Bewohner nicht weit von ihrer früheren Wohnung lebten. Es gebe in Garath mehrere Möglichkeiten, nach diesem System zu verfahren, bei dem auch Umbaumaßnahmen notwendig seien. Da müssten dann die Eigentümer, konkret auch die Wohnungsgesellschaften mitspielen. Dieser Vorschlag fand großen Zuspruch.

 Der große Saal der Freizeitstätte war voll besetzt, während Stadtdirektor Burkhard Hintzsche die Gäste zum Projekt Garath 2.0 begrüßte.

Der große Saal der Freizeitstätte war voll besetzt, während Stadtdirektor Burkhard Hintzsche die Gäste zum Projekt Garath 2.0 begrüßte.

Foto: Staschik

Trotz Ankündigung von Orzessek-Kruppa, sie würde jetzt ein wenig provozieren, echauffierten sich einige Anwesenden sehr, als sie das Reizthema Buchholzer Busch ansprach. Da ging ein Raunen durch den Saal, bevor sie die Pläne zeigte.

Sie präsentierte Varianten: Mehrfamilienhäuser genrationsübergreifen für rund 50 Familien, ähnlich dem Modell des Quellenbuschs in Gerresheim oder 21 Reihenhäuser. Allerdings, so ergänzte die Planungsamtsleiterin, müssten dafür rund 200 Bäume weichen. "Warum immer im Osten von Garath, warum nicht auf der anderen Seite? Da ist doch viel mehr Platz", lautete ein erboster Zwischenruf. Orzessek-Kruppa erwiderte sachlich: "Weil dies das einzige städtische Grundstück ist." Außerdem grenze Garath-West ans Landschaftsschutzgebiet der Kämpe. Während die Bewohner in der Nähe des Buchholzer Buschs wütend und kämpferisch reagierten, waren viele Anwesenden von den Projekten angetan.

Denn Garath benötigt neue Bewohner, um die Infrastrukturen nachhaltig zu sichern und um seine Attraktivität zu steigern. "Die gute Mischung macht die Lebendigkeit eines Stadtteils aus", sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel.

(RP)
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