Garath Neuer Treffpunkt am Bäckerwagen

Garath · "Danke Anke" sagen die Kunden lachend beim Weggehen, denn die freundliche Verkäuferin hat für jeden ein paar nette Worte und eine gute Beratung parat. Schnell geht's zum rheinischen Du über, und die Kunden erfahren, dass der Bäckerwagen künftig immer donnerstags von 10 bis mindestens 17 Uhr im Einkaufszentrum Garath Süd-West stehen wird. "Früher schaffen wir das wahrscheinlich nicht, wir standen heute morgen auch im Stau", sagt Anke Suppan.

 Anke Suppan kommt sofort mit jedem Kunden ins Gespräch. Bislang gefällt es ihr in Garath gut. Wenn die Nachfrage stimmt, kann sie sich vorstellen, dass der Wagen sogar öfter im Nebenzentrum Süd-West stehen wird.

Anke Suppan kommt sofort mit jedem Kunden ins Gespräch. Bislang gefällt es ihr in Garath gut. Wenn die Nachfrage stimmt, kann sie sich vorstellen, dass der Wagen sogar öfter im Nebenzentrum Süd-West stehen wird.

Foto: OLaf Staschik

Ihr Motto ist: "Ich bediene so, wie ich selbst bedient werden möchte." Mit Frohsinn und Humor ist sie bei der Sache. "Ich bin gelernte Friseurin, seit sechs Jahren verkaufe ich nun Backwaren", sagt sie. Als sich kurz eine kleine Schlange vor dem Verkaufswagen bildet, sind sofort alle miteinander im Gespräch und tauschen sich über den Standort, den Kuchen und das Leben aus.

Schon beim zweiten Stopp des Bäckerwagens aus Moers grüßt die agile Verkäuferin freundlich die Kunden, die in der Woche zuvor das erste Mal bei ihr eingekauft haben. Sie weiß sogar noch, welches Brot da im Einkaufskorb landete. "Man ist auch Seelsorger", sagt sie und erklärt quasi nebenbei, warum der Bienenstich mit etwas Rum-Aroma in der Buttercreme besonders lecker ist. "Toll, dass es so was jetzt wieder hier gibt", sagt eine Kundin, die nebenan in einer Wohngruppe arbeitet und kurz vorbei schaut. "Wir sind begeistert", loben zwei andere Damen, und Claudia Meier stellt fest: "Das Einkaufszentrum ist nicht gerade hübsch, am besten wäre etwas Neues für die Nahversorgung." Auch sie ist froh, dass es nun immerhin einen Bäckerwagen gibt.

In fast jedem Kundengespräch erfährt Anke Suppan, an was es den Garathern noch fehlt. "Wir brauchen dringend einen Metzger und einen Obst- und Gemüsestand", berichten ihr viele. Sie verspricht, sich umzuhören, denn normalerweise steht sie samstags auf dem Aachener Platz am Trödelmarkt. So kam auch der Kontakt nach Garath zustande. Fred Puck, Vorsitzender der Bürger-Interessensgemeinschaft Garath (BIG), der mit seiner Frau den Trödelmarkt besuchte, entdeckte den Bäckerwagen beim Bummeln und sprach sie an. Anke Suppan berichtete ihrem Chef von der Möglichkeit, in Garath einen weiteren Verkaufsplatz zu nutzen. "Garath ist schön, und die Leute sind hier sehr nett", sagt sie. Jetzt soll der neue Standort einige Wochen getestet werden. "Wir können auch an mehreren Tagen kommen, wenn es gut läuft."

Peter Ries von den Freien Wählern Garath/Hellerhof ist auch vorbei gekommen. "Ich will mal sehen, wie es angenommen wird", sagt er. Platz wäre noch für weitere Verkaufsstände, erklärt er. "Es fehlt aber noch die Strom- und Wasserversorgung", sagt er. Erfreut über die neue Kollegin ist Max Schaufenberg, der den Fischstand betreibt. "Es ist eine gute Sache, so kommen wieder mehr Leute." Ihrem Chef hat Anke Suppan nach dem ersten Tag in Garath empfohlen, kleine Brote zu backen, weil die Nachfrage in Garath dafür besonders groß ist.

Anke Suppan hat eine große Auswahl dabei und preist den Kunden die Waren aus dem Moerser Familienbetrieb an, der schon in dritter Generation besteht. Frankfurter Kranz, Stuten, Käsekuchen und Kirschstreuesel - alles wird von Hand gemacht. Und so lockt die große Auswahl an Süßem fast jeden an, der gerade vorbei geht. "Der Kuchen ist übrigens mit Käse und Schmand", ruft Anke Suppan Passanten hinterher: "Der ist gemein lecker."

(RP)
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