Garath Pfarrer Gernold Sommer verlässt Garath

Garath · Der Kirchenkreis bemüht sich um eine Lösung, denn Pfarrer Carsten Hilbrans ist noch bis Mitte 2015 in Elternzeit.

 Pfarrer Gernold Sommer (l.) kehrt im Frühjahr der Garather Gemeinde den Rücken, Carsten Hilbrans kommt Mitte des Jahres aus der Elternzeit zurück.

Pfarrer Gernold Sommer (l.) kehrt im Frühjahr der Garather Gemeinde den Rücken, Carsten Hilbrans kommt Mitte des Jahres aus der Elternzeit zurück.

Foto: Günter von Ameln

Pfarrer Gernold Sommer verlässt zum 31. März die evangelische Kirchengemeinde in Garath. Er betreut künftig eine Gemeinde im Leverkusener Stadtteil Bergisch Neukirchen. Dies hat er am Sonntag nach dem Gottesdienst verkündet. "Mit Wehmut", wie er sagt. Auch Tränen seien geflossen, berichtet der Geistliche, aber nach zwölf Jahren in Garath sei es Zeit für einen Wechsel gewesen, meint Sommer im Gespräch mit der Rheinischen Post. Er werde im nächsten Jahr 50 Jahre alt, und da wollte er sich noch einmal verändern.

Der zweite etatmäßige Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Garath, Carsten Hilbrans, befindet sich derzeit in Elterzeit und kommt erst Mitte des Jahres zurück. Sommer hofft dass es für ihn eine Vertretung in Garath gibt, bis seine Stelle wieder besetzt wird. Es werde eine Lösung geben, sagte gestern der Pressesprecher des Kirchenkreises Düsseldorf, Ulrich Erkan-Sonnabend, auf RP-Anfrage: "Sehen Sie es mir aber nach, wenn ich jetzt noch nicht sagen kann, wie die aussehen wird." Er geht davon aus, dass die Lösung Anfang des Jahres kommuniziert werden kann. Diese Stellenbesetzung habe nichts mit dem neuen Konzept im Düsseldorfer Kirchenkreises zu tun, dass künftig die Gemeinden stärker zusammenarbeiten sollen. Bis 2030 wird die Zahl der vom Kirchenkreis in Düsseldorf selbst finanzierten Pfarrstellen von zurzeit 66 halbiert.

Ganz ohne Seelsorger ist die Gemeinde in der Zeit zwischen Sommers Weggang und Hilbrans Rückkehr selbst dann nicht, wenn die Landeskirche keine Hilfe schicken sollte. "Wir haben als Vertretung für Carsten Hilbrans derzeit Pfarrer Frank Blankenstein mit einer 75-Prozent-Stelle; er ist gebürtiger Garather und sehr engagiert in der Gemeinde, wie auch in der Flüchtlingshilfe und bei der Essensausgabe der Tafel in der Dieter-Bonhoeffer-Kirche", sagte die stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, Ulrike Terhaag. Eine viertel Stelle hat Blankenstein an der Fritz-Henkel-Hauptschule, an der er evangelische Religion unterrichtet. Dem Presbyterium sitzt derzeit noch Gernold Sommer vor. Deren Mitglieder seien vorige Woche Dienstag per Mail über Sommers Weggang informiert worden, am Donnerstag habe es das erste Gespräch gegeben, berichtete Terhaag. Sie hat die Hoffnung, dass es vielleicht eine Zwischenlösung durch eine so genannte "mba-Stelle" geben wird: "Das hatten wir zuletzt mit Claudia Weik-Schäfer." Mba heißt "Pfarrstelle mit besonderem Auftrag". Dabei sind die Pfarrer bei der Landeskirche angestellt und werden von dort aus zur Vertretung in die Gemeinden geschickt.

Carsten Hilbrans freut sich für seinen Kollegen: "Die Ausschreibung von Pfarrstellen in der evangelischen Landeskirche im Rheinland sind inzwischen rar gesät. Da muss man zugreifen, wenn einem eine Stelle gut gefällt." Er, so Hilbrans, sei sehr dankbar, dass ihm die Gemeinde die Gelegenheit gegeben habe, nach der Geburt der Zwillinge in Elternzeit zu gehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort