Garath/Hellerhof Polizeipräsident radelt durch Süden

Garath/Hellerhof · Norbert Wesseler hat sich vorgenommen, die Stadtbezirke in Düsseldorf besser kennenzulernen und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Zehn Radtouren sind eingeplant, jetzt war er in Garath und Hellerhof.

Perfektes Radel-Wetter erwischte Polizeipräsident Norbert Wesseler, als er gestern mit Kollegen und Stadtteilpolitikern durch den Stadtbezirk 10 fuhr. Ganz im Gegensatz zum Auftakt seiner "Fietsentour", die einen Tag zuvor bei strömendem Regen im Stadtbezirk 4 startete. Norbert Wesseler ist seit einigen Wochen im Amt, und er will seine Stadt kennenlernen - in Garath und Hellerhof zum Beispiel war er noch nie. Und was gibt es da Besseres, als das Fahrrad. "Mit dem Rad ist man einfach näher dran, kommt in die verwinkeltsten Wohngebiete", sagt er. Begleitet wurde er unter anderen von Polizei-Pressesprecher Andre Hartwich, Bezirksvorsteher Uwe Sievers, Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt und dem Bezirksdienstleiter PI Süd, Hartmut Albert. Letzterer übrigens hat die 13 Kilometer lange Tour durch den südlichsten Teil der NRW-Landeshauptstadt geplant, der Reiseleiter sozusagen.

Gestartet wurde an der Bezirksverwaltungsstelle in Garath. Die Gruppe kam vorbei an der Freizeitstätte, passierte die Frankfurter Straße, um sich auch ein Bild von Garath Nord/West zu machen. "Ich will Informationen über alle Bezirke sammeln. Und Garath ist durchaus ein Stadtteil, bei dem wir genau hingucken müssen", sagt Norbert Wesseler. Obwohl der Ruf, der Garath vorauseilt, nicht wirklich der Realität entspräche, stellt der Polizeipräsident fest. "Es ist schöner, grün, lebendiger", sagt er. Und sehr gut vernetzt. "Unterwegs haben wir den evangelischen Pfarrer getroffen", sagt Wesseler. Der Pfarrer, ja wie hieß er denn nur? "Sommer", ergänzt Sievers.

Hochhäuser gebe es, aber viele Besitzer engagieren sich. "Aus polizeilicher Sicht habe ich hier nichts feststellen können", sagt Wesseler. Nur mit den Radwegen an der Koblenzer Straße ist er noch nicht ganz zufrieden. Apropos Radwege: Dieses Thema liebt Wesseler sehr am Herzen. "Ich glaube, das Fahrrad ist das Verkehrsmittel der Zukunft. Auch hier in Garath."

Das bestätigt auch Christel Thiessies, die zum ersten Zwischenstopp der Gruppe im Einkaufszentrum in Garath gekommen ist. "Hier gibt es sehr viele Radfahrer", sagt sie. Die 82-Jährige tritt übrigens selbst auch noch in die Pedale. Aktionen wie die des Polizeipräsidenten findet Thiessies sehr gut. "Ich habe selbst bei der Polizei gearbeitet, da wäre sowas undenkbar gewesen."

Die Rad-Aktion soll aber auch das ohnehin schon gute Verhältnis zwischen Polizei und Stadtteilpolitik weiter stärken. Deswegen sind auch Uwe Sievers und Uwe Sandt aufs Rad gestiegen. "Wir haben einen Bezirksbeamten in der Bezirksverwaltungsstelle, und bei unseren Sitzungen ist auch immer jemand von der Polizei dabei", sagt Sievers. Der neue Bezirksvorsteher von Garath und Hellerhof nutzte die gestrige Tour, sich noch mal kleine Ecken und Winkel seines Stadtbezirks ins Gedächtnis zu rufen.

Natürlich waren alle mit Helm ausgestattet, mit gutem Beispiel wollen sie vorausgehen. Während Sandt und Sievers auf ihrem eigenen Rad die Strecke bestritten, stieg Norbert Wesseler aufs Dienstfahrrad. Blau und weiß ist es, die Farben seiner Lieblings-Fußball-Mannschaft. Dass das Fahrrad nicht nur Verkehrsmittel der Zukunft für Bürger sein soll, zeigt der vor wenigen Monaten gestartete Versuch: Polizeibeamte tauschen den Streifenwagen gegen das Mountainbike. "Unser Ziel ist es, irgendwann das Auto durch das Rad zu ersetzen", sagt der Polizeipräsident. Weil man auf zwei Rädern einfach viel flexibler sei, gerade in so verwinkelten Straßenzügen wie sie Garath habe.

Nach einer 30-minütigen Pause im Garather Einkaufszentrum machte sich die Truppe auf, um auch Hellerhof zu erkunden. Bis zum nächsten Rastplatz an der Carlo-Schmid-Straße stellte Norbert Wesseler fest, dass es in Garath ein Schloss gibt, die Gruppe traf viele "Lokalgrößen", so drückt es Andre Hartwich aus - wie den Rektor der Alfred-Herrhausen-Schule, Peter Zerfaß, oder SOS-Leiter Herbert Stauber, der von den vielen schon realisierten und auch noch geplanten Projekte in Garath berichtete.

(RP)
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