Garath Unbekannte zerstören Tauben-Gitter

Garath · Damit die Tauben wieder an die Unterführung in Garath kommen, haben Unbekannte gewaltsam das Gitter geöffnet. Die Verwaltung spricht von falsch verstandener Tierliebe und stellt Strafantrag.

 Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt zeigt auf das Gitter, das zerstört wurde, damit die Tauben eindringen konnten.

Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt zeigt auf das Gitter, das zerstört wurde, damit die Tauben eindringen konnten.

Foto: Olaf Staschik

Fassungslos blickt Uwe Sandt auf das Dach des Lebensmittelhändlers. Der Bezirksverwaltungschef steht auf dem Parkplatz hinter dem Hauptzentrum, in der Nähe des Taubenhauses. Dort haben Unbekannte die fest installierten Gitter zerstört, die in aufwendiger Arbeit dort eingesetzt wurden.

Sandt fragt: "Wer macht so was?" Er mutmaßt, dass jemand ganz bewusst mit einer Leiter hochgestiegen ist, um die Gitter zu zerstören. Die sind zwar inzwischen wieder ersetzt worden, sind sogar herausnehmbar. Aber dafür haben sich einige Tauben wieder auf den Dächern der Geschäfte bei den dunklen Zwischenräumen zur A 59 niedergelassen. Dort ist es duster und gemütlich - eine ideale Unterkunft, wie sie die Tauben mögen.

"Und jetzt müssen die Tauben mit hohen Aufwand dort wieder herausgeholt werden", sagt Sandt. Der Kammerjäger kommt jeden Tag vorbei, um die Vögel herauszuholen. Er hat Lebendfallen aufgestellt.

Mit großen Engagement hat die Stadt gemeinsam mit der Kübelstiftung, Eigentümer der Immobile, ein Konzept erstellt, um der Taubenplage im Garather Hauptzentrum Herr zu werden. Die Tauben wurden umgesiedelt. Als Unterschlupf dient jetzt das Gartenhäuschen, das in unmittelbarer Nähe zur Unterführung am Ende des Parkplatzes an der Fritz-Erler-Straße, direkt hinter dem türkischen Lebensmittelladen steht. Mitglieder des Düsseldorfer Tierschutzvereins haben die Tauben dorthin gelockt. Dort können sie brüten und ihre Eier werden zum Teil durch Gipseier ersetzt. Die gesamte Unterführung wurde mit Gittern versehen, damit die Tauben nicht mehr dort Unterschlupf finden. Ein Kammerjäger hat die Vögel dort herausgeholt - Kosten für das gesamte Projekt: rund 50.000 Euro, von denen die Hälfte die Kübelstiftung übernommen hat.

"Hier geht es nicht nur um falsch verstandene Tierliebe, hier geht es auch um Sachbeschädigung", sagt Sandt. Inzwischen ist deshalb Strafanzeige gegen unbekannt gestellt worden. Und es gibt weiterhin Unverbesserliche, die die Tauben füttern. Zahlreiche Anlieger haben beobachtet, wie Passanten ganze Tüten mit altem Brot ausschütten und weitergehen.

"Das Füttern muss aufhören, sonst bekommen wir die Taubenplage nie in den Griff", sagt der Bezirksverwaltungschef. Er hat inzwischen den städtischen Ordnungsdienst informiert, der ab sofort stärker im Garather Hauptzentrum kontrollieren wird.

Denn das Füttern von Tauben ist verboten und der OSD kann Bußgelder verhängen. Dann müsste der Taubenfütterer bis zu 75 Euro für sein Vergehen bezahlen. Hinter diesem Projekt, die Taubenmenge zu reduzieren, steht auch der Düsseldorfer Tierschutzverein, mit dem die Verwaltung im regelmäßigen Kontakt steht.

(RP)
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