Garath Wettbewerb der Wortakrobaten

Garath · Poetry Slam heute Abend mit einem Quartett in der Grather Freizeitstätte

 Slammer und Veranstalter Bernard Hoffmeister

Slammer und Veranstalter Bernard Hoffmeister

Foto: vam

Schloss Benrath und Haus Spilles boten schon mehrfach den Rahmen für sprachlich fesselnden Darbietungen. Heute Abend um 20 Uhr hat das Kulturformat in der Freizeitstätte Garath Premiere: Poetry Slam - von preisgekrönte Wortkünstlern aus Deutschland. Bernard Hoffmeister, selbst aktiver Poetry Slammer, hat diese Form der Dichtung im Düsseldorfer Süden etabliert. Vor vier Jahren startete er in Haus Spilles. "Mich fasziniert die geringe Zugangsschwelle. Poetry Slam ist für viele Leute eine Heimat. Dabei kommt Außergewöhnliches und Vielfältiges zusammen", schwärmt der Benrather.

Heute hat Hoffmeister in Kooperation mit der Freizeitstätte Garath eingeladen. Dabei sein wird René Sydow, Preisträger des deutschen Kabarettpreises 2016 im Bereich Nachwuchs, der sogenannte "Dichterphilosoph" bekannt für Gesellschaftskritik und Wortspiel. Als einzige Dame und Finalistin bei den deutschen Meisterschaften 2016 trägt "Filo" mit ihrer ganz eigenen Klangfärbung persönliche Geschichten vor. Das Metier des Berliners Paul Bokowkski sind skurrile Alltagsgeschichten mit einer gehörigen Portion Satire. Der vierte im Quartett ist der Frankfurter Dalibor, deutscher Poetry-Slam-Meister des Teamwettbewerbs 2014. Sein Markenzeichen: Rhythmik. Im Poetry-Jargon "Spoken-Word-Beat".

"Ursprünglich ist Poetry Slam in den USA entstanden, etwa im Jahr 1984, aber in Deutschland ist inzwischen die größte Szene", erklärt Bernard Hoffmeister. Die englische Bezeichnung "Poetry" steht für "Dichtung", der Begriff "Slam" lässt sich umgangssprachlich mit "jemanden vernichtend schlagen" übersetzen. So radikal wörtlich nehmen es die Slammer in der Garather Freizeitstätte nicht; doch der Wettbewerbsgedanke und die Bewertung durch das Publikum sind für jede Poetry-Slam-Veranstaltung ein Muss und macht den Reiz aus. "Wir werden eine Jury mit sieben Personen aus dem Publikum wählen", erklärt Hoffmeister das Prozedere. Bandbreite für die Wertung sind Punkte zwischen eins bis zehn, für die Kriterien "schlecht" bis hin zu "ausgezeichnet". Ein kleiner Preis werde für den Sieger ausgelobt, obwohl es für die Künstler vorrangig um die Ehre ginge.

Witzig, lyrisch, mitreißend sind für Hoffmeister Merkmale, die diese Kunst des Wortes kennzeichnen. Außerdem gibt es Regeln. "Man darf nicht als Shakespeare auf die Bühne kommen, sich also nicht verkleiden", erläutert Hoffmeister. Gesang sei zwar erlaubt, aber nicht durchgehend, die Texte müssen aus eigener Feder stammen, und der Vortrag sollte nicht länger als fünf bis sechs Minuten dauern. "Es geht um die Aufmerksamkeit des Publikums und den Spannungsbogen. Aber man darf sich auch nicht zu ernst nehmen", relativiert er.

Heute Abend 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 8,80 Euro, es gibt noch Tickets an der Abendkasse.

(bgw)
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