Gerresheim Beim DSC 99 ist Hockey Familiensache

Gerresheim · Die Begeisterung der Gerresheimer für Hockey ist bei den Heimspielen der Herren des DSC 99 deutlich spürbar. Die Halle ist zu den Partien in der 2. Liga gut gefüllt mit Fans, die ihre Mannschaft anfeuern und Tore enthusiastisch bejubeln. "Die Stimmung ist immer grandios. Keine Mannschaft kommt gerne zu uns in die Halle", sagt Max Hönnekes. Der 26-jährige Verteidiger der ersten Herren ist wie die meisten seiner Teamkameraden ein Ur-Gerresheimer und steht stellvertretend für eine Truppe, die im Dorf tief verwurzelt ist und daraus ihre Popularität gewinnt.

"Es kommt vor, dass ich mit sechs Spielern auf dem Platz stehe, mit denen ich schon vor vielen Jahren in der Jugend zusammen eine Mannschaft gebildet habe", sagt Hönnekens, der dem Verein mit Leidenschaft angehört. Er habe nach dem Abstieg des DSC in die Feld-Oberliga tatsächlich mal eine Phase gehabt, in der er darüber nachgedacht habe, zum Düsseldorfer HC zu wechseln. "Ich wollte ausprobieren, ob ich es schaffe, mich ein paar Ligen höher durchzusetzen. Aber ich mag nicht wechseln", sagt Hönnekes. "Ich habe alle meine Freunde beim DSC, nur mit ihnen macht das Hockeyspielen Spaß. Beim DHC hätte mir das Umfeld gefehlt."

Hönnekes, der am Goethe-Gymnasium sein Abitur machte, studiert in Aachen Architektur. Während seines Bachelor-Studiums musste er dort wohnen, blieb dem DSC aber treu, pendelte zum Training und zu den Spielen. "Das war wirklich anstrengend", sagt er. "Manchmal war ich nachts erst um eins oder halb zwei vom Training wieder zu Hause. Da kamen wöchentlich 700, 800 Kilometer Fahrtstrecke zusammen." Das habe das Studium nicht gerade beschleunigt, meint er. Derzeit befindet er sich im Masters-Studiengang und wohnt wieder in Düsseldorf.

Er kommt aus einer Hockeyfamilie, stand schon mit dreieinhalb Jahren zum ersten Mal mit dem Schläger auf dem Hockeyplatz des DSC 99. Auch sein Bruder Felix ist mit Hockey im Verein groß geworden, spielt heute wegen seines Studium aber bei Schwarz-Weiß Köln. Seine Schwester Katharina gehört zu den A-Mädchen des DSC 99. Vater Hans ist ebenfalls an der Diepenstraße aktiv, spielt Tennis und gehört dem Vorstand des Fördervereins an. Er und seine Frau Birgit sind bei allen Heimspielen dabei, um Sohn Max anzufeuern. Hönnekes trainiert seit seinem 14. Lebensjahr auch noch Nachwuchsteams, leitet als Übungsleiter die B-Mädchen und die weibliche B-Jugend an, betreut außerdem die weibliche A-Jugend während der Spiele. "Es macht viel Spaß, den Mädchen etwas beizubringen und zu sehen, wie sie begeistert mitmachen und immer besser werden", sagt er. Da bleibt neben dem Studium kaum noch Zeit für weitere Interessen. Fürs Musikhören findet er noch Platz, geht gerne zu Konzerten, war zuletzt mit seinem Vater bei Skunk Anansie.

Ob er noch Ziele im Hockey habe? Er habe wie viele Jungen und Mädchen immer davon geträumt, einmal in der 1. Bundesliga zu spielen, sagt er. "Den Aufstieg des DSC in die 1. Liga habe ich leider knapp verpasst, da war ich noch zu jung. Mein Ziel ist es, solange wie möglich mit meinen Freunden aus Gerresheim zusammenzuspielen."

(RP)
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