Gerresheim Biwak kehrt zurück zu alter Größe

Gerresheim · 800 Besucher kamen zur Veranstaltung der Bürgerwehr auf den Gerricusplatz. Die Jecken erlebten ein sechsstündiges Programm.

 Die Kindertanzgarde der Bürgerwehr war Teil des sechsstündigen Programms auf dem Gerricusplatz. Aus Rücksicht auf die Anwohner endete die Veranstaltung um 17 Uhr.

Die Kindertanzgarde der Bürgerwehr war Teil des sechsstündigen Programms auf dem Gerricusplatz. Aus Rücksicht auf die Anwohner endete die Veranstaltung um 17 Uhr.

Foto: HANS-JÜRGEN BAUER

Da ging den Mitgliedern der Karnevalsgesellschaft (KG) Gerresheimer Bürgerwehr 1956 das "Helau" leicht von den Lippen, gab es doch diesmal beim jecken Biwak auf dem Gerricusplatz keinen Regen. "Letztes Jahr sind wir hier abgesoffen. Da waren es die reinsten Wasserspiele und gerade mal 70 Karnevalsfreunde kamen zu unserem Biwak", sagte der 2. Vorsitzende der Bürgerwehr Frank Haak. So schunkelten und sangen mehr als 800 Jecken und Närrinnen zwischen Fachwerkhäusern, dem 1895 erbauten Aloysianum und der Basilika St. Margareta ohne lästigen Regen. Damit erreichte die Bürgerwehr das Biwak-Ziel locker. "Wir wollen Gerresheim in Stimmung bringen und die Vorfreude auf das, was da noch kommt, anfachen", so Haak.

Dafür hatten die Karnevalisten ein sechsstündiges Programm zusammengestellt. "Wir hätten bis 20 Uhr feiern können, haben aber schon um 17 Uhr Schluss gemacht. Wir möchten die Nerven der Anwohner des Gerricusplatzes nicht überstrapazieren und um 18 Uhr ist Gottesdienst in St. Margareta. Darauf nehmen wir natürlich Rücksicht", meinte Haak. Bei der Programmplanung konnte die gut 400 Mitglieder starke Bürgerwehr auf ihre eigenen Fähigkeiten und auf die närrische Unterstützung befreundeter Karnevalsgesellschaften zurückgreifen.

So schickten die Gerresheimer zweimal ihre eigene Tanzgarde auf die Bühne, die Düsseldorfer Bürgerwehr und die Prinzengarde Blau-Weiss begeisterten mit modern interpretiertem Gardetanz. Die Funken Artillerie hatte den "singenden Wirt" Heinz Hülshoff dabei, der sich trotz akutem Schneemangels als Skilehrer anbot. Die Tonnengarde, Onger Ons, Musketiere Hilden, Stachelditzges, Rheinische Garde Blau-Weiss, die KG Regenbogen und die Prinzengarde Willich steuerten nahezu jede Farbe des karnevalistischen Spektrums bei. So farblich unterschiedlich wie die offiziellen Gesellschaftsanzüge der organisierten Karnevalisten, so unterschiedlich waren dann auch die Musikrichtungen und die Darbietungen.

Offizieller Höhepunkt war natürlich die Audienz, die das Düsseldorfer Prinzenpaar Christian III. und seine Venetia Alina ihrem Narrenvolk im Stadtbezirk 7 gab. Ihre Hoheiten verteilten artig jede Menge "Bützchen" und "Narrengold" in Form von Orden. Der eigentliche Höhepunkt aber war aber der Tanz der Solomarie der Prinzengarde Rot-Weiss. Was Michele Schummers auf die Bretter legte, war purer Leistungssport. Eingesprungener Spagat, Bogengänge, Radwende, Flick-Flack und alles hatte Rhythmik, Dynamik und auch Bezug zum traditionellen Gardetanz.

Haak und seine Mitstreiter im Vorstand waren mit dem Biwak-Verlauf sehr zufrieden. "Wir gehören in Düsseldorf zwar zu den größeren Karnevalsgesellschaften, aber Größe ist kein Zeichen von Qualität, kein Kriterium, ob man einen guten oder schlechten Karneval feiert", sagte Haak.

(RP)
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