Gerresheim Der Apostelplatz wird endlich angepackt

Gerresheim · Vor fünf Jahren wurde der Umbau beschlossen, doch der Weg zu einem Konsens bei der Konzeption war schwierig. Jetzt hat die Politik einen Durchbruch erzielt. Dabei soll auch an die Belange von Kleinkindern gedacht werden.

 Der Apostelplatz hat auch heute seinen Reiz, die Ausstattung ist jedoch in die Jahre gekommen. Daher soll der zentrale Platz an der Benderstraße in Gerresheim ab Herbst umgebaut werden.

Der Apostelplatz hat auch heute seinen Reiz, die Ausstattung ist jedoch in die Jahre gekommen. Daher soll der zentrale Platz an der Benderstraße in Gerresheim ab Herbst umgebaut werden.

Foto: Marc Ingel

2013 wurde eine Umgestaltung des in die Jahre gekommenen Apostelplatzes an der Benderstraße in der Bezirksvertretung 7 beschlossen, 2016 wurde von der Verwaltung eine konkrete Planung vorgestellt. Doch erst jetzt, genauer im Herbst, soll endlich auch der Startschuss fallen. Die Bauarbeiten sollen rund vier Monate dauern. "Schuld daran", dass sich alles so lange hingezogen habe, sei vor allem die CDU, kritisiert Willi Döring, der als Mitglied der Seniorenvertretung mit in dem Arbeitskreis saß, der die von dem Büro ST Freiraum erarbeiteten Pläne noch einmal näher unter die Lupe nahm.

In der Tat war es im Vorjahr vor allem der stellvertretende Bezirksbürgermeister Hanno Bremer (CDU), der einen fehlenden Kleinkinderspielbereich bemängelte, es sei nur noch an ältere Kinder gedacht worden. Konsequenz: An der Konzeption wurde in der vor einem Jahr gegründeten Arbeitsgruppe noch einmal gefeilt.

"Jetzt haben wir einen mehrheitsfähigen Konsens gefunden", erklärt Sönke Willms-Heyng (FDP) vom Arbeitskreis. Vor allem das neue Großspielgerät "Twist" habe zu einem Durchbruch beigetragen, sagt Elke Fobbe (SPD). "Das Klettergerüst ist in dieser Form einmalig in Deutschland. Außerdem ist darunter ein großer Sandbereich angelegt, der als Fallschutz dient, aber ebenso zum Spielen einlädt." Auch die Doppelschaukel daneben sei ähnlich angelegt. Die CDU habe noch angeregt, eine Beleuchtung anzubringen, die sei jetzt direkt in die Spielgeräte integriert worden.

Kritisiert wurde damals auch ein fehlender Schutzzaun am westlichen Kopfende. Den gibt es jetzt, man kann ihn aber demontieren. So entsteht inklusive des dortigen Stücks Straße ein Platz, auf dem auch eine Fest-Bühne sowie ein Wochen- oder Nikolausmarkt aufgebaut werden kann. In diesem Bereich soll später auch noch ein öffentlicher Bücherschrank aufgestellt werden.

Entlang der Benderstraße gibt es eine wassergebundene Wegedecke, auf der auch Boule gespielt werden kann. Dort wie auch gegenüber am Haus der Diakonie sind lange Bankreihen vorgesehen. Das bisweilen etwas wilde Grün wird größtenteils entfernt und spärlicher nachgepflanzt, der alte Baumbestand wird jedoch nicht angetastet - wobei zusätzlich Exemplare von der Liste der Zukunftsbäume (etwa Tulpen- oder Amberbaum) in die Erde gesetzt werden. Das leichte Gefälle kann an der Ecke Apostelplatz/Metzkauser Straße über eine Rampe überwunden werden.

War die Arbeitsgruppe hinsichtlich der Konzeption offenbar erfolgreich, konnten die Kosten nicht wie ursprünglich geplant gesenkt werden. Vielmehr sind sie noch ein wenig angestiegen - von 377.000 auf 430.000 Euro. "Allerdinge kamen auch rund 36.000 Euro an Spenden durch die Geschäftsleute in Gerresheim zusammen", betont Willms-Heyng. Und fast noch wichtiger: "Die gesamte Bevölkerung wurde eingebunden, Kitas, Kirchen und auch Einzelhändler, so dass wir einen breiten Kompromiss erzielen konnten", betont Fobbe.

Bei der CDU ist man jedoch gespalten. "Ich bin dafür, dass der Apostelplatz schöner gestaltet wird. Dass der Kleinkinderspielbereich mit Sandkasten und Rutsche jedoch komplett abgeschafft werden soll, halte ich nach wie vor für falsch", sagt Hanno Bremer, der heute aus diesem Grund gegen den Beschluss stimmen will. Nach seinem Wissensstand fahre die Partei aber keine einheitliche Linie, es gebe bei der Abstimmung daher auch keinen Fraktionszwang.

(arc)
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