Gerresheim Ein Wohlfühlort

Gerresheim · Die katholische Kirchengemeinde Gerresheim hat mit Hilfe der Bürgerstiftung Gerricus ihr Begegnungszentrum Aloysianum für mehr als eine halbe Million Euro saniert. Jetzt fehlt nur noch die Gestaltung des Außengeländes.

 Michael Brockerhoff, Richard Karwiese, Gereon Thöne und Karl-Heinz Sülzenfuß (v.l.) nehmen das Obergeschoss in Augenschein.

Michael Brockerhoff, Richard Karwiese, Gereon Thöne und Karl-Heinz Sülzenfuß (v.l.) nehmen das Obergeschoss in Augenschein.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Das Aloysianum am Gerricusplatz ist weit mehr als eine Nebenstelle der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta. Wenn es dafür eines Beweises bedurfte, dann war die Anlieferung der neuen Stühle in dieser Woche eine gute Gelegenheit zu beobachten, dass alle Nutzer das Begegnungszentrum als das ihre ansehen. Denn wie selbstverständlich schleppten die Teilnehmer der Sprach- und Integrationskurse, die im Aloysianum durchgeführt werden, die Sitzgelegenheiten durch das enge Treppenhaus in das Obergeschoss.

Das 1892 eingeweihte Haus wirkte jedoch zuletzt gerade von innen arg in die Jahre gekommen, auch wenn es vor einiger Zeit schon einmal von Jugendlichen renoviert worden war. Jetzt folgte der große Wurf, die Sanierung vom Keller bis zum Dach, mehr als eine halbe Million Euro wurde in die auf zwei Bauabschnitte aufgeteilten Arbeiten investiert. In einer letzten Phase wird nun noch bis zum Jahresende das Außengelände zwischen Basilika und Aloysianum aufgewertet.

Bereits vor vier Jahren wurde mit der Sanierung des Erdgeschosses begonnen, eine Akustikdecke eingezogen, Büro und die Toiletten wurden umgebaut, 146.000 Euro kosteten diese Arbeiten. Wie auch bei den anderen Bauabschnitten kommt die der Gerresheimer Kirche nahestehende Bürgerstiftung Gerricus für den Eigenanteil (56.000 Euro) auf, den Rest steuert das Erzbistum Köln (aus Kirchensteuermitteln) bei.

Mit der Baugenehmigung in 2014 startete die zweite Bauphase, "die weitaus schwieriger war", betont der Projektverantwortliche Richard Karwiese. Komplettentkernung, ein neues Dach, Wärmedämmung, eine neue Gasheizung, nicht zuletzt eine diffizile Brandmeldeanlage, mit der nun jeder Raum überwacht wird - das alles machte die Zusammenarbeit mit Bauaufsicht, Feuerwehr und Denkmalschutz notwendig und hat den Architekten Gereon Thöne viel Nerven gekostet. "Ganz ehrlich: Ich habe das eine oder andere Mal gedacht, das wird nix mehr, die hohen Auflagen mit den Investitionskosten in Übereinstimmung zu bringen, das erschien mir nicht mehr realisierbar zu sein", erzählt Thöne. Doch wie das manchmal so ist: "Die jetzt bevorstehende Fertigstellung ist eine zeitliche wie finanzielle Punktlandung", sagt Karwiese. 443.000 Euro (Eigenanteil liegt bei 201.000 Euro) hat der zweite Bauabschnitt verschlungen.

Nach vier Jahren Bauzeit soll jetzt noch ein von der Bezirksvertretung finanzierter Außenlift (10.000 Euro) angebracht werden, so dass zumindest das Erdgeschoss barrierefrei erreichbar ist. Und: Die Fläche zwischen dem "Wohlfühlort", wie ihn Michael Brockerhoff, Vorsitzender der Bürgerstiftung Gerricus, gerne nennt, und der Kirche wird umgestaltet, komplett gepflastert, mit Basaltlavablöcken zum Sitzen und mit einem kleinen Platz ausgestattet. Kosten: 173.000 Euro (52.000 Euro).

Pfarrer Karl-Heinz Sülzenfuß ist jedenfalls glücklich, dass das Aloysianum mit den sechs zur Verfügung stehenden Räumen nun wieder für die vielen ganz unterschiedlichen Nutzungen - Yoga, Tagungen, Meditation, Exerzitien (um nur einige zu nennen) - geöffnet wird. Auch das Jugendcafé, gerne von den Schülern der beiden Gerresheimer Gymnasien genutzt, soll Mitte November wieder mit neuen Öffnungszeiten (10-15.30 Uhr) starten.

(RP)
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