Gerresheim Eine klimafreundliche Siedlung

Gerresheim · Wohnprojekt "Qbus" in Gerresheim wird von der Initiative Klima.Expo.NRW ausgezeichnet.

 Im Gemeinschaftshaus von "Qbus" wird zusammen gekocht: Romy, Meret und Carlota (v.l.) bereiten mit Meile Kemnitz eine Möhrensuppe vor.

Im Gemeinschaftshaus von "Qbus" wird zusammen gekocht: Romy, Meret und Carlota (v.l.) bereiten mit Meile Kemnitz eine Möhrensuppe vor.

Foto: H.-J. Bauer

Sie wohnen in Häusern mit Passivhausstandard, kochen gemeinsam, fahren viel Rad, betreiben Caresharing, sind aber längst keine Öko-Aktivisten, wie Martine Richli betont. Die Vorsitzende des Vereins Wohnen mit Kindern war maßgeblich an der Entstehung des Wohnprojekts "Qbus" im Neubaugebiet Quellenbusch vor drei Jahren beteiligt. Dabei geht es um das gemeinschaftliche Miteinander aller Generationen mit besonderem Augenmerk auf die Belange der Kinder. Aber es geht eben auch darum, aktiv Klimaschutz zu betreiben. Der verbleibende Energieverbrauch der 26 Familien wird komplett durch erneuerbare Energien abgedeckt. Alles zusammen führt dazu, dass im Vergleich zu konventioneller Wohnungsweise bis zu 95 Prozent CO2 eingespart werden.

Das wird jetzt belohnt: Die Landesinitiative Klima.Expo.NRW hat "Qbus" (kurz für Quellenbusch) als "Vorreiter im Klimaschutz" qualifiziert und es damit in ihre Leistungsschau aufgenommen. Ziel der Landesgesellschaft ist es, erfolgreiche Wohnprojekte einem breiten, auch internationalen Publikum zu präsentieren. Das ist den Gerresheimern bereits gelungen, "wir hatten kürzlich erst interessierte Gäste aus Finnland bei uns", berichtet Richli, die von Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer von Klima.Expo.NRW Urkunde und Plakette erhielt sowie auf einem Schuhabdruckkissen auch ihren symbolischen "Schritt in die Zukunft" hinterließ. Um den familienfreundlichen Charakter der Siedlung zu unterstreichen, durfte auch die siebenjährige Romy ihren Schuhabdruck verewigen. Davon sollen bis 2022 nach Möglichkeit insgesamt 1000 gesammelt werden, das Quartiersprojekt in Gerresheim war Nummer 197.

Für die Warmwasserversorgung der Klimaschutzsiedlung sorgen eine zentrale Holzpelletanlage im Keller sowie Solarthermie auf dem Dach. Der Strom für den Eigenverbrauch kommt zu 30 Prozent aus der hausegienen Photovoltaikanlage, der zusätzlich benötigte Strom wird vom Ökostromanbieter Naturstrom dazugekauft. Das nachhaltige Stromkonzept ermöglicht übrigens einen Durchschnittspreis von weniger als 25 Cent pro Kilowattstunde - erschwinglich für alle Familien.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort