Düsseldorf Ex-Lehrer stellt Schul-Roman vor

Gerresheim · Der ehemalige Lehrer des Gymnasium Gerresheim Hans Hintz hat ein 400 Seiten starkes Buch geschrieben.

 Ganz schlicht "Kollege Petry" hat Hans Hintz seinen neuen Roman betitelt. Es erzählt die Lebensgeschichte eines Lehrers, der nie ohne einen besonderen Schutz in den Unterricht ging.

Ganz schlicht "Kollege Petry" hat Hans Hintz seinen neuen Roman betitelt. Es erzählt die Lebensgeschichte eines Lehrers, der nie ohne einen besonderen Schutz in den Unterricht ging.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Hans Hintz genießt seinen Ruhestand. Fast 30 Jahre als Deutsch- und Philosophie-Lehrer am Gymnasium Gerresheim waren genug. Ganz losgelassen haben ihn seine Erfahrungen mit Schülern und Kollegen aber nicht. Der 65-Jährige setzte sich an seinen Schreibtisch und verarbeitete seine Erinnerungen zu einem Roman.

"Kollege Petry" heißt das Buch. Vorbild für diese Lebensgeschichte eines Lehrers ist aber nicht Hans Hintz selbst, sondern ein Freund und Kollege vom Gymnasium Gerresheim. "Er hat einige besondere Eigenarten, die ich in die Hauptfigur meines Buches eingearbeitet habe", sagt Hintz. Vor allem dessen Hobby rückte Hintz in den Vordergrund: Als Roman-Figur Petry ist er Sportschütze und hat einige Waffen zu Hause - ganz legal, versteht sich. Dieser Aspekt aber hat durch die Amokläufe in Deutschland und den USA eine ernste und realistische Seite bekommen. "Meine Romanfigur trägt immer eine kleine Pistole bei sich - nicht sichtbar für andere", erzählt Hintz. Er kritisiert das deutsche Schulsystem, weil sich seit den Dramen in Erfurt und Winnenden nichts hinsichtlich der Sicherheit getan hat.

Hintz schildert in seinem Roman die Lebensgeschichte des Lehrers Petry, der für manche Zeitgenossen verdächtig und merkwürdig erscheint. Der Leser lernt Petry auf fast 400 Buchseiten kennen und dürfte ihn meist sympathisch finden. Petry pflegt nämlich nicht ausschließlich seine fragwürdige Leidenschaft zum Schießen. Er hat auch einige liebvollen Schrullen entwickelt, die Hintz mit Humor und Ironie schildert. Zum Beispiel Petrys Regel, wenn ein Schüler zum Unterricht zu spät kommt. Dieser muss leidenschaftliche Entschuldigungsbriefe für seine Missetat unter der verschlossenen Tür in den Klassenraum schieben. Das hat sich Hintz nicht ausgedacht, denn sein wahrer Kollege handelt tatsächlich so. "Das ist ein Ritual, das die Schüler mit einem Augenzwinkern gern ausführen", sagt Hans Hintz amüsiert.

Dass Kollege Petry aber stets eine Waffe mit in die Schule bringt, schürt beim Leser so manche Erwartungshaltung. Aber Hans Hintz winkt ab. "Ich habe keine Blutbadgeschichte mit Heldentaten geschrieben", sagt er. "Ich wollte realistisch bleiben. Glücklicherweise sind Amokläufe in Schulen extrem unwahrscheinlich."

Hintz verrät aber dennoch, dass Petrys Waffe am Ende des Buches doch noch zum Einsatz kommt. Mehr gibt er nicht preis - das Lesen soll ja spannend bleiben. Um die Romanfigur lebensecht und interessant zu gestalten, hat der wahre Lehrer, der für Petry als Vorbild diente, an Hintz' Buch mitgearbeitet. Im Gegensatz zu Hans Hintz unterrichtet er noch immer. "Er kann's wohl nicht lassen", sagt Hintz entspannt.

Ein neues Buchprojekt habe er noch nicht in Planung. Sollte er sich jedoch wieder an den Computer setzen, wird ein weiterer Roman nicht wieder die Schule zum Thema haben.

"Das Schulleben habe ich ja in allem mir bekannten Facetten dargestellt", sagt Hans Hintz und freut sich über seinen Ruhestand.

(RP)
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