Gerresheim Gerricusstift für 4,8 Millionen umgebaut

Gerresheim · Nach fast vier Jahren Bauzeit erfüllt Altenheim die neuen baulichen Anforderungen in NRW.

 Remy Reuter, Petra Reinartz (Pflegedienstleitung) und Michael Bremen beim Rundgang in einem Zimmer mit neuem Bettenlift.

Remy Reuter, Petra Reinartz (Pflegedienstleitung) und Michael Bremen beim Rundgang in einem Zimmer mit neuem Bettenlift.

Foto: Anne Orthen

Ausgerechnet am Tag der Neueinweihung nach fast vier Jahren Umbauzeit mussten die Gäste zum Gerricusstift gestern durch Schlammpfützen waten. Denn während im Inneren die Zeit der Baustellen vorbei ist, ist die Erneuerung der Außenanlagen in vollem Gange. Die Vorgaben des 2003 verabschiedeten Landespflegegesetzes gerade bei den baulichen Standards (Einzelzimmerquote 80 Prozent) sind riesig, auch in Gerresheim hatte der Träger, die katholische Kirchengemeinde St. Margareta, Sorge, ob die Kosten zu stemmen seien, wie Michael Bremen vom Kirchenvorstand einräumt. "Dass wir mit dem Gerricusstift jetzt eine der ersten Einrichtungen überhaupt in NRW sind, die diese Herausforderung gestemmt haben, ist allen Beteiligten nicht hoch genug anzurechnen."

In fast vier Jahren gab es bei laufendem Betrieb sieben Bauabschnitte, da habe sogar der Pfarrer das Fluchen gelernt, wie der Geistliche Karl-Heinz Sülzenfuß amüsiert erzählt. Die Zeit der Entbehrung habe sich aber gelohnt, betont Remy Reuter, Leiter des Alten- und Pflegeheims: 73 Einzel- und 15 Doppelzimmer plus ein Ausweichzimmer, moderne technische Hilfseinrichtungen vom elektrisch verstellbaren Duschstuhl bis zum Deckenlifter, wie man sie in anderen Einrichtungen vergebens sucht, dazu optisches Leitsystem, eine Rufanlage, die bis in den Außenbereich reicht, nahezu komplette Barrierefreiheit und neue Aufenthaltsbereiche in den Wohngruppen seien die herausragenden Neuerungen, die der Umbau mit sich gebracht hätten, zählt Reuter auf. Darüber hinaus seien die Cafeteria neu gestaltet und ein intelligentes Schließsystem eingeführt worden. Damit erfülle das Gerricusstift bereits jetzt alle baulichen Anforderungen des Gesetzgebers, die bis zum 31. Juli 2018 umgesetzt werden müssen.

"Erreicht haben wir durch größeren Komfort und die Nutzbarkeit technischer Hilfsmittel einen echten Mehrwert, von dem die Bewohner und Mitarbeiter gleichermaßen profitieren", sagt der Einrichtungsleiter, der im Verlauf der sieben Bauabschnitte 130 Umzüge durchführen musste, wobei bis zu 25 Prozent der Fläche stets nicht nutzbar waren. "Nur einmal habe ich mich verzählt und zwei Bewohner hatten kein Zimmer. Aber ich versichere, die mussten dann auch nicht im Abstellraum schlafen", so Reuter.

(RP)
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