Gerresheim Glasmacherviertel im Wartestand

Gerresheim · Planungsänderungen führen zu Bauverzögerung von mindestens einem Jahr.

Anfang des Jahres klang Gudrun Piesczek noch optimistisch, als sie sagte, sie sei guten Mutes, dass der Projektentwickler Patrizia spätestens 2016 konkret in die Umsetzung der Planungen für das Glasmacherviertel in Gerresheim mit rund 1400 Wohneinheiten einsteigen könnte - wenn denn die Stadt nur endlich die Erschließung des Neubaugebiets auf dem Gelände der ehemaligen Glashütte regeln würde.

Vor der gestrigen Sondersitzung im Rathaus, die ausschließlich eben dieses Thema auf der Tagesordnung hatte, klang die Projektleiterin weit weniger zuversichtlich: "Der jetzt vorgelegte Beschluss enthält so viele Änderungen, dass die Straßenplanung komplett neu aufgelegt und das Baurechtsverfahren eigentlich gestoppt werden müsste. Wir sind mit der Sanierung des Geländes fast fertig, könnten bald beginnen. Aber jetzt rechne ich mit einer weiteren Verzögerung von bis zu zwei Jahren." Sämtliche bisher durchgeführten Zählungen von Verkehrsströmen müssten zum Beispiel neu durchgeführt werden, viele Eckdaten der Planung hätten ihren Wert verloren. "Das ist nicht das erste Mal, dass nach einem Wechsel im Rathaus alles überdacht und neu gemacht werden muss. Im Sinne von Herrn Geisel, der sich ja offen für mehr Wohnraum einsetzt, kann das aber nicht sein", sagt Piesczek.

Beim Schlagabtausch in der Sondersitzung räumte Planungsdezernent Gregor Bonin eine Bauverzögerung von zwölf Monaten ein, die CDU rechnete mit zwei Jahren. Mit den Stimmen der Ampel-Kooperation und gegen die der CDU wurde der geänderte Beschluss abgesegnet. Das dürfte bei der heutigen Ratssitzung nicht anders ausgehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort