Gerresheim Kinder erklären Basilika St. Margareta

Gerresheim · Seit dem ersten Schuljahr beschäftigen sich die Drittklässler der katholischen Grundschule "Unter den Eichen" mit der Gerresheimer Kirche. Jetzt gab es eine offizielle Führung.

 Simon (mit Mikro) und seine Mitschüler erklären die Geschichte der Basilika St. Margareta bei der Kinderführung.

Simon (mit Mikro) und seine Mitschüler erklären die Geschichte der Basilika St. Margareta bei der Kinderführung.

Foto: Andreas Endermann

Gar nicht so einfach, das Wahrzeichen Gerresheims und eine der bedeutendsten Kirchen des Rheinlands zu erklären. Um die staufische Pfeilerbasilika St. Margareta, die aus der Übergangszeit von der Romantik zur Gotik stammt, auch Kindern zugänglich zu machen, wurde vor 20 Jahren ein Kinderkirchenführer entwickelt.

"Als aber die Erstauflage des Kinderkirchenführers vergriffen war, kam die Anregung von unserer Bürgerstiftung eine Zweitauflage zu entwickeln", sagt Angelika Fröhling von der Bürgerstiftung Gerricus. Zusammen mit der Kunsthistorikerin Beate Johlen-Budnik, Grundschullehrerin Ursula Eisner, Fotograf und Grafiker Joachim Schmidt-Dominé sowie mit den Kindern der Katholischen Grundschule "Unter den Eichen" machte sich Angelika Fröhling auf, die Idee umzusetzen. "Die Neuauflage mitzugestalten und etwas für unsere Gemeinde und die Kirche zu tun, von der Idee waren wir alle sofort begeistert. Und die Kinder haben sich dann in ihrer Freizeit mit der Kirche, ihren jeweiligen Aufgaben beschäftigt ", sagt Ursula Eisner.

Die insgesamt 18 Kinder, die in der ersten Klasse mit dem Projekt begonnen haben und nun Drittklässler sind, stellten am Wochenende den neuen Kinderkirchenführer vor und luden zur persönlichen Führung in die Basilika ein. Geschwister, Eltern, Großeltern und Freunde kamen, um sich St. Margareta mal anders zeigen zu lassen - von Kindern eben.

"Ich erzähle euch jetzt etwas zur Geschichte der Kirche", fängt Simon an und hält sich dabei das Mikrofon ganz nah an den Mund, damit ihn jeder verstehen kann. "Die Kirche ist schon fast 800 Jahre alt. Im Turm hängen sechs Glocken. Die größte ist die Marienglocke, sie wiegt 1630 Kilogramm und hat einen Durchmesser von 1,35 Meter."

Nach seinem Vortrag will Simon noch von den Besuchern wissen, wo sich das Gewölbe befindet. Ein ganz junger Teilnehmer weiß es und zeigt nach oben Richtung Decke. "Richtig", sagt Simon und gibt das Mikro weiter an Susanne.

Die Schülerin erzählt etwas zum Stadtteil. Dann ist auch schon Felix an der Reihe, der über Ritter Gerricus informiert und mit den Kindern zu dessen Grab geht. "Das ist spannend", rufen in dem Moment gleich mehrere Kinder. Besonders aufregend ist aber für die Besucher der Teil Führung, als die Kinder in die Schatzkammer gehen und sich Reste von alten bestickten Messgewändern und Umhängen sowie kostbare Leuchter, Schalen und Kelche anschauen dürfen. "Das ist toll und hier drin war ich vorher auch noch nicht", sagt Ronja. Und ihre Freundin Finja nickt zustimmend. Weiter geht es dann zum Altar, Jesu-Kreuz und der Sakristei.

Etwa eine Stunde führen die Drittklässler durch die Kirche. Die Zeit vergeht wie im Flug. "Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt", sagen Benedikt, Fabian, Valentin und Simon. Und auch Simons Mutter ist von diesem Projekt begeistert. "Es war schön zu sehen, wie selbstständig und mit wie viel Spaß Simon an die Sache heran ging, sich auch eigenständig Bücher aus der Bücherei ausgeliehen hat", sagt Almut Schomacher nicht ohne Stolz. Und Angelika Fröhling und Ursula Eisner ergänzen: "Ein gelungenes Projekt, auf das die Grundschüler stolz sein können."

(RP)
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