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Gerresheim Kleinere Rüttelplatten an der Benderstraße

Gerresheim · Das Gutachten über den Einsatz schwerer Maschinen auf der Benderstraße liegt vor. Obwohl ein Zusammenhang mit Schäden an Häusern nicht bewiesen ist, werden jetzt kleine Baugeräte verwendet.

 Bis zum Ende der Bauarbeiten an der Benderstraße sind die Baufirmen angewiesen, mit kleinerem Gerät zu arbeiten.

Bis zum Ende der Bauarbeiten an der Benderstraße sind die Baufirmen angewiesen, mit kleinerem Gerät zu arbeiten.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie Bürger und Stadt auf einen gemeinsamen Nenner kommen können, wenn beide nur wollen und offen miteinander umgehen. Anwohner der Benderstraße in Gerresheim hatten Ende des vergangenen Jahres beklagt, dass die Arbeiten beim Umbau der Einkaufsstraße dazu geführt hätten, dass an ihren Häusern Schäden aufgetreten seien. Die Rede war von Rissen in der Fassade und an Treppen, die durch die Erschütterungen der Rüttelmaschinen, die für die Verdichtung des Bodens eingesetzt werden, herbeigeführt worden seien. Der Ärger war groß.

Während einige der Betroffenen vor Gericht zogen, nahmen andere das Angebot der Stadt an, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Seismische Messungen wurden auf Initiative des Amtes für Verkehrsmanagement durchgeführt, um in Erfahrung zu bringen, ob tatsächlich die großen Rüttelmaschinen die Schäden an den Häusern verursacht haben könnten. Das in Auftrag gegebene Gutachten liegt jetzt vor, die Anwohner wurden über die Ergebnisse informiert.

Demnach habe ein direkter Zusammenhang nicht eindeutig nachgewiesen werden können, obwohl bei den Messungen der markante Grenzwert oft erreicht und zumindest in einem Fall sogar überschritten worden sei, fasst der Betroffene Michael Hunsdiek seine Eindrücke zusammen. Dennoch habe der Gutachter die Empfehlung ausgesprochen, die Rüttelmaschinen mit 600 Kilogramm für die Arbeiten an den Bürgersteigen und Parktaschen auf der Benderstraße nicht weiter zu verwenden. "Und genau das werden wir auch tun", bestätigt Holger Odenthal, stellvertretender Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement. "Wir haben die Baufirmen sofort informiert und sie gebeten, kleinere Maschinen zu verwenden - einfach, um alle Eventualitäten auszuschließen".

Genau diese Vorgehensweise hebt Michael Hunsdiek hervor, der die Zusammenarbeit mit dem Amt für Verkehrsmanagement, insbesondere mit Bauleiter Mathias Walter, als positiv bezeichnet. "Wir wurden jederzeit über alle Schritte in Kenntnis gesetzt, Informationen wurden an die Baufirmen weitergeleitet, der Austausch hat sehr gut funktioniert. Hunsdiek hatte im vergangenen Jahr einen Riss in seiner Eingangstreppe festgestellt. "Doch mir ging es gar nicht darum, eine Entschädigung zu erstreiten, den Schaden kann ich mit ein bisschen Flüssigbeton auch selbst beheben. Aber es muss ja zumindest sichergestellt sein, dass bei den noch ausstehenden Arbeiten keine weiteren Schäden entstehen."

Enttäuscht ist er hingegen von der Denkmalbehörde der Stadt, Vertreter davon hätten sich nicht ein einziges Mal in Gerresheim blicken lassen, obwohl viele Häuser an der Benderstraße unter Schutz gestellt seien. "Und das, obwohl doch jeder weiß, dass Gerresheim auf Lehmgrund gebaut wurde und entsprechende Schwingungen, wie sie durch die Arbeiten mit schwerem Gerät auf der Benderstraße entstehen, so ganz andere Auswirkungen haben."

Ob die Anwohner, die vor Gericht Entschädigungen erstreiten wollen, Erfolg haben werden, ist zweifelhaft, denn sie sind in der Beweispflicht. Selbst wenn ein Zusammenhang zwischen den Arbeiten und den Schäden an Häusern im Nachhinein doch noch festgestellt werden sollte, kämen mit den Stadtwerken, der Rheinbahn und nun der Stadt gleich drei verschiedene Verursacher infrage.

(RP)
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