Gerresheim Ostwind ist Ursache für mehr Landungen

Gerresheim · Sigrid Hein ist es leid. Eine ganze Weile habe sie das Geschehen am Himmel über Gerresheim beobachtet und inzwischen mehr als nur eine Vermutung: Sie ist überzeugt, dass die Erweiterung des Flughafens mit einer Anhebung der Flugkapazitäten von 47 auf maximal 60 Flugbewegungen pro Stunde zwar noch nicht entschieden sei, aber in der Realität längst umgesetzt werde. "Für diese Erweiterung werden aber mehr Einflugschneisen benötigt. Eine davon liegt im Stadtbezirk 7."

Nach ihrer Beobachtung würden seit Mitte vergangenen Jahres - vor allem im Sommer - die meist landenden Flugzeuge Gerresheim bei jeder Wetterlage und zu jeder Zeit überfliegen. "Früher galt diese Regelung nur bei Ostwetterlagen." Die Flugzeuge seien zudem gerade im Landeanflug sehr laut, besonders wenn die Triebwerke zurückgefahren werden. "Ich wohne seit 1993 in Gerresheim und kann sicher sagen, dass es diese Lärmbelästigung bis vor anderthalb Jahren nicht gab", sagt Hein.

Die Stellungnahme der Deutschen Flugsicherung (DFS) auf eine Anfrage in der Bezirksvertretung 7 zu diesem Thema empfindet sie als völlig unbefriedigend. Darin heißt es, nur bei östlichen Windrichtungen werde der Düsseldorfer Airport aus Richtung Korschenbroich angeflogen, was dann eben auch über Gerresheim führe. Im Schnitt betreffe das aber höchstens 30 Prozent der Anflüge. Sollten es mehr sein, sei eben der Wind schuld, der in dem Fall überraschend oft aus Osten komme.

Aber wie gesagt: Sigrid Hein hat intensiv recherchiert und sich exemplarisch einige Tage im August und im November auf der Internetseite des Flughafens, wo auch Laien die Flugbewegungen nachvollziehen können, ganz genau angeschaut. Auf Nachfrage bei der DFS heißt es nach Studium der entsprechenden "Flugspuren": "Es wurden in den vergangenen Jahren keine Verfahrensänderungen vorgenommen. Die Ursache ist hier höchstwahrscheinlich die konstante Ostwindwetterlage."

(arc)
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