Gerresheim Pflegeheim mit grünem Dachgarten

Gerresheim · Das Seniorenheim am Lohbachweg genügt nicht mehr den modernen Anforderungen. Es zu sanieren, lohnt nicht. Daher baut das DRK ein neues Pflegeheim an der Cottbusser Straße. Die grüne Oase auf dem Dach sucht ihresgleichen.

 So soll es später einmal auf dem Dach des DRK-Seniorenheims an der Cottbusser Straße aussehen.

So soll es später einmal auf dem Dach des DRK-Seniorenheims an der Cottbusser Straße aussehen.

Foto: Studio Berk / Partnerschaft MBB

Bis 2018 müssen die Träger von Alten- und Pflegeheimen laut neuem Pflegegesetz 80 Prozent der Zimmer in ihren Einrichtungen als Einzelzimmer anbieten. Auch die Standards in den Badezimmern müssen bedeutend höheren Ansprüchen genügen. Das geht vielfach nicht ohne enorme Investitionen und erfordert häufig Neubauten, wie auch jetzt ein Beispiel in Gerresheim zeigt.

Das Seniorenheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Lohbachweg ist arg in die Jahre gekommen, "die geforderte Einzelzimmerquote im Bestand zu realisieren, ist dementsprechend nicht realistisch", sagt Vorstand Thomas Jeschkowski. Daher sei nur ein neues Haus an einem anderen Standort infrage gekommnen, denn abgerissen werden soll das Gebäude am Lohbachweg nicht. "Wir werden dafür intern eine andere Nutzung finden. Die Einrichtung ist halt nur nicht mehr für die Vollzeitpflege geeignet", erklärt Jeschkowski.

Der dreigeschossige Neubau soll an der Cottbusser Straße 120 (Ecke Torfbruchstraße) auf einem ungefähr 3200 Quadratmeter großen Grundstück entstehen, die notwendige Bauvoranfrage wurde jetzt in der Bezirksvertretung 7 positiv beschieden. "Wir haben lange nach einem geeigneten Grundstück gesucht, letztlich waren die Verhandlungen mit der Stadt erfolgreich", sagt Jeschkowski.

Geplant sind insgesamt 80 vollstationäre Plätze plus Verwaltungsbereich und Cafeteria im Erdgeschoss. Die Zimmer werden 23 Quadratmeter groß sein. Auf jedem der Teilbereiche sollen 24 Bewohner untergebracht werden. Sieben Parkplätze sind vorgesehen, die auf dem Grundstück Platz finden. Im Zentrum des Gebäudes soll ein begrünter, geschützter Innenhof entstehen, der auch für Demenzerkrankte geeignet ist. Jeschkowski, der die unmittelbare Umgebung mit dem Neubaugebiet am Quellenbusch und dem Grafenberger Wald vor der Tür als ideal ansieht, rechnet mit einem Bauvolumen von acht Millionen Euro.

Clou der Planung vom Architekturbüro Partnerschaft MBB ist zweifelsohne der großzügig angelegte Dachgarten, der in den vorab angefertigten Visualisierungen mit Strandkörben, Korbsesseln und Terrassenmobiliar eher wie die grüne Oase eines Urlaubsdomizils wirkt. "In jeder Wohngruppe wird es einen eigenen Aufzug geben, mit dem die Bewohner den Dachgarten erreichen können", versichert Architekt Martin Becker. Die Geländer hätten auch für Demenzpatienten mit 1,20 Meter eine ausreichende Höhe, 1,10 Meter seien vorgeschrieben. "Außerdem sind die Gehwege auf dem Dachgarten ausreichend weit entfernt von den Außenseiten, so dass eigentlich keine Gefahr droht", sagt Becker.

Kam die Planung auch bei den Politikern in der Bezirksvertretung eigentlich ganz gut an, stieß sich der Grüne Marco Huppertz lediglich an einem Aspekt: "Warum nur ist die Fassade so schlicht?" Nun, schlicht müsse nicht automatisch schlecht heißen, entgegnete Becker, zumal der weiß-graue Baukörper durch Vorsprünge und Zurückversetzungen gestalterisch an Qualität gewinne. Außerdem, fügt Jeschkowski hinzu, würde sich ein Altenheim zunächst einmal von innen entwickeln.

Baubeginn soll, wenn bis dahin alles reibungslos verläuft, im kommenden Jahr sein. 2019 wäre bei optimalem Verlauf dann alles fertig, skizziert Jeschkowski den Zeitplan. "Und dann steht für die Bewohner am Lohbachweg auch erst der Umzug an."

(arc)
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