Gerresheim Pläne für Glasmacherviertel werden fortgeführt

Gerresheim · Die CDU scheitert in BV7 mit dem Vorstoß, die Anzahl der Eigenheime auf dem Areal zu erhöhen.

Die genaue Zukunft des Neubaugebiets auf dem Gelände der ehemaligen Glashütte in Gerresheim ist aktuell ungewiss. Projektentwickler Patrizia, der 200.000 Quadratmeter der Fläche besitzt, will das Areal wieder loswerden. Die Anzahl der Interessenten ist aber mit mehr als 30 so hoch, dass eine Weiterentwicklung des Glasmacherviertels als sicher gilt.

Nur der ins Auge gefasste Einzug der ersten Mieter (Mitte 2019) dürfte angesichts der vielen Verzögerungen wohl kaum zu realisieren sein. Und noch etwas ist jetzt sicher: Die Uhren werden nicht auf den Stand von 2009 zurückgedreht. Das hatte die CDU beantragt, die wollte, dass bei der Überplanung wieder die Ergebnisse des damals unter Einbeziehung der Bürger durchgeführten Werkstattverfahrens als Maßstab gelten sollten. Vor acht Jahren war noch von 380 Wohnungseinheiten im Geschosswohnungsbau und 220 Grundstücken für Eigenheime und Reihenhäuser die Rede, inzwischen sind die Eigenheime bei insgesamt bis zu 1500 Wohneinheiten erheblich zusammengestrichen worden. Das gilt ebenfalls für das Gewerbe, dafür war ursprünglich ein bedeutend höherer Anteil an Fläche vorgesehen. Die CDU hätte es gerne gesehen, wenn hierbei der damals festgelegte Anteil wieder zum Zuge gekommen wäre. Der entsprechende Antrag wurde am Ende aber mehrheitlich abgelehnt.

"Die Nachfrage nach dem eigenen Häuschen in Düsseldorf, und eben nicht im Umland der Großstadt, wird immer größer", hatte Hanno Bremer (CDU) zuvor vergeblich versucht, die anderen Parteien hinter sich zu scharen. "Mit freistehenden Einfamilienhäusern können wir das Wohnungsproblem in dieser Stadt nicht lösen. Und für mehr Gewerbe fehlt es einfach an Nachfrage", entgegnete Elke Fobbe (SPD). Für Sönke Willms-Heyng (FDP) kommt eine derartige Diskussion schlichtweg zu früh: "Wir haben doch jetzt eine völlig andere Situation, benötigen erst einmal einen aktuellen Sachstandsbericht, wie es überhaupt weitergehen soll." Jetzt "ein solches Fass aufzumachen", würde nur ein weiteres Risiko für die ohnehin wackelige Zeitschiene bedeuten. Auch Wolfram Müller-Gehl (Linke) meinte: "Es macht keinen Sinn, die Planung von vor acht Jahren wieder aufzugreifen." Vielmehr müsse möglichst zügig rechtskräftiges Baurecht geschaffen werden.

Das Glasmacherviertel in Gerresheim sollte etwas ganz anderes werden als das Quartier Central in Pempelfort oder die teuren neuen Siedlungen im Linksrheinischen. Mehr preiswerter Wohnraum, Platz für Familien: Das war die Perspektive, als das Areal planerisch angegangen wurde.

(RP)
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