Gerresheim Politiker lehnen Überholverbot von Radfahrern für U73 ab

Gerresheim · Es sei vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss, eher der Versuch, den Fokus auf ein Problem zu legen, für das es nicht die ultimative Lösung gebe, das man aber eben auch nicht einfach ignorieren könne, so die Grüne Eva Mörger in der Sitzung der Bezirksvertretung 7. Worum es geht: Der Radstreifen auf der Benderstraße ist ziemlich schmal, der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1,50 Meter beim Überholen eines Radfahrers wird oft genug nicht eingehalten - das gilt auch für die U-Bahnlinie 73.

Nach Ansicht der Grünen dürften die Straßenbahnen daher Radfahrer nicht länger überholen, wenn der Mindestabstand unterschritten werde. "Wenn die Tür eines parkenden Autos aufgeht und im Rücken die Bahn kommt, hilft für den Radfahrer nur noch Beten", sagte Mörger.

Die prekäre Lage eines Radfahrers in der beschriebenen Situation erkannte auch Sönke Willms-Heyng (FDP) an, "es kann aber auch nicht sein, dass wir den ÖPNV ausbremsen und eine Bahn die komplette Benderstraße hinter einem Radfahrer hinterherzockeln lassen", betonte er. Für Rainer Klöpper (CDU) wäre ein solches Überholverbot sogar ein gravierender Eingriff in das Verkehrsrecht. "Der Radfahrer muss dann in solchen Momenten auch einfach mal rechts ranfahren und abwarten, bis die Bahn vorbei ist", erklärte er. Das sah sein Parteikollege Hanno Bremer ganz genauso, der zudem meinte: "Mit einem solchen Überholverbot würden wir doch den gesamten Fahrplan aushebeln."

Nicht ganz so dramatisch beurteilte der Linke Wolfram Müller-Gehl die Situation: "Der Radstreifen auf der Benderstraße ist letztlich breit genug - wenn sich nur alle korrekt verhalten." Ähnlich argumentierte Ingolf Rayermann (CDU), der stattdessen anregte, darüber nachzudenken, den ohnehin oft zu schnell fahrenden Bahnen auf der Benderstraße ein Tempolimit von 40 km/h aufzuerlegen. "Und wenn die Bahn einen Radfahrer passiert, sollte sie ihr Tempo am besten sogar auf 30 km/h drosseln. Das alles ist doch nur eine Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer." Der Antrag der Grünen wurde am Ende mit 10:8 Stimmen abgelehnt.

(arc)
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