Golzheim/Stockum Bürger lehnen Flüchtlingsstandort ab

Golzheim/Stockum · Anwohner am Nordpark fürchten, dass weitgehend naturbelassene Brachfläche verloren geht.

Heute (17 Uhr, Rathaus Kaiserswerther Markt 23) soll die Bezirksvertretung 5 über den Standort für ein Flüchtlingscontainer-Dorf an der Grünewaldstraße entscheiden. Die Brachfläche grenzt unmittelbar an den Nordpark an. Dort wurde die Natur sich weitgehend selbst überlassen, so dass es viele verwilderte Ecken gibt, die Tieren als Unterschlupf dienen.

"Uns ist bewusst, dass die Stadt einen sehr hohen Handlungsdruck hat und wir haben auch nichts gegen Flüchtlinge in unserem Stadtteil, aber den Standort halten wir für ungeeignet", sagt Christian Zoske. Er, aber auch viele weitere Anwohner und Besucher des Areals, befürchten, dass nun die Brachfläche vollständig zerstört und viele alte Bäume, die Ela überlebt haben, gefällt werden müssen. "Es gab eine Ortsbegehung mit der Verwaltung, und danach sind wir davon ausgegangen, dass nur ein kleiner Bereich der Brachfläche verloren geht. Dieses riesige Bauvorhaben hat uns böse überrascht", sagt Anwohnerin Erika Bräuer.

"Wir würden genauso protestieren, wenn diese Fläche zugunsten von Luxushäusern wegfallen würde. Außerdem können wir nicht glauben, dass es keine Alternativen in der Nachbarschaft geben soll", sagt Zoske.

Anwohnerproteste haben zumindest dazu geführt, dass der Zugang zu den Flüchtlingsunterkünften nicht über die kleine Grünewaldstraße, sondern über den Zugang zum Aquazoo erfolgen wird. Gefordert wird zudem, dass das gesamte Dorf weiter in den Nordwesten verschoben wird, um einen besseren Sicht- und Lärmschutz zu erreichen, und dass der Hof der Anlage zum Nordpark hin und nicht in Richtung Wohnbebauung ausgerichtet werden soll. "Für eine Verschiebung nach Norden ist kein Spielraum vorhanden. Ob die Gebäude weiter nach Westen verlegt werden können, prüfen wir", sagt die städtische Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch. Eine Neuanordnung der Container, damit der Hof sich Richtung Nordpark öffnet, sei aber nicht möglich. "Die Stadtentwässerungsbetriebe haben uns mitgeteilt, dass unter dem Bereich ein Kanal verläuft, auf den nicht alles aufgestellt werden kann."

(RP)
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