Hamm Hammer diskutieren über umstrittenen Bau

Hamm · Der Hammer Förderverein informierte über das große Bauprojekt "Hinter der Böck". Lob gab es für das Dialogverfahren, Kritik unter anderem daran, dass den Plänen ein realistisches Verkehrskonzept fehle.

 In der Gaststätte "Am Kapellchen" diskutierte der Hammer Förderverein über das geplante Wohngebiet.

In der Gaststätte "Am Kapellchen" diskutierte der Hammer Förderverein über das geplante Wohngebiet.

Foto: Georg Salzburg

Viele Mitglieder und interessierte Hammer Bürger sind der Einladung des Hammer Fördervereins zur Jahreshauptversammlung gefolgt und in die Gaststätte "Am Kapellchen" gekommen. Insbesondere Punkt fünf der Tagesordnung, der Rückblick auf das Dialogverfahren zum geplanten Bauprojekt "Beiderseits Hinter der Böck" sowie die Diskussion über die Planungsentwürfe, die am 23. November der Öffentlichkeit vorgestellt worden waren, weckte großes Interesse.

Die Vorstellung der vier Entwürfe zum umstrittenen Bauprojekt brachte dann auch die erwartet lebhafte Diskussion. Die Stadt hat ein großes Interesse an dem gut 22 Hektar großen Areal in Hamm zwischen Aderkirchweg, Fährstraße, Auf den Steinen und Hinter der Böck. Es gibt keinen anderen Ort in Düsseldorf, an dem es noch so große Freiflächen gibt. Das Gebiet soll erschlossen und bebaut werden.

Zwar lobte Stoffels das Dialogverfahren als "vorbildlich" und betonte, dass die Öffentlichkeit gut informiert worden sei und die Stadt "exzellente Arbeit" geleistet habe, dennoch gab es vor allem seitens der betroffenen Grundstückseigentümer viel Kritik. Die meisten fühlen sich übergangen und bemängeln, dass ausgerechnet mit ihnen nicht gesprochen wurde. Außerdem wünschen sie sich mehr Zeit. Bereits am 18. Dezember sollen die bearbeiteten Konzepte, aus denen die Empfehlungskommission dann einen Siegerentwurf auswählt, eingereicht werden. Also nur knapp drei Wochen Zeit, um Änderungsvorschläge zu äußern. Zudem sind alle Beteiligten, Anwohner und Gewerbetreibende gleichermaßen, enttäuscht über die Absage seitens des Planungsamts, einen Platz in der Empfehlungskommission zu bekommen. Die einhellige Meinung: "Ohne Hammer Beteiligung in der Kommission wird das Projekt allein schon wegen der fehlenden Ortkenntnis der Kommissionsmitglieder letztlich scheitern." Dies zeige sich besonders daran, dass ein realistisches Verkehrskonzept allen vier Entwürfen fehle. An dieser Meinung konnte auch der Einwand von Ina Steinheider, Kommissionsmitglied von der SPD-Ratsfraktion, nichts ändern. Sie betonte, dass jedes Entwurfsteam Hinweise zur Überarbeitung der Pläne erhalten habe.

Beschlossen wurde, dass sich der Förderverein mit einem weiteren Schreiben an Oberbürgermeister Thomas Geisel und das Planungsamt wenden wird. Zudem planen verschiedene Anwohner, dem Planungsamt ihre Bedenken und Wünsche mitzuteilen.

Ein weiteres Thema: die Änderungen der ÖPNV-Anbindung, die mit der Eröffnung der Wehrhahnlinie einhergeht. Applaus erntete die Neuigkeit, dass es mit der Linie 706 eine direkte Verbindung in die Altstadt geben wird. Zudem bekommen die Hammer endlich eine Busanbindung, die Linie 723 wird den Stadtteil mit Wersten und Eller verbinden und Umsteigemöglichkeiten an der Bilker Kirche bieten.

Bei der Versammlung würdigte der Vorsitzende Karl-Heinz Stoffels zudem das bürgerschaftliche Engagement. Der Initiative "Kappeskids" ist es mithilfe des Fördervereins und der Stadt Düsseldorf gelungen, rund 80.000 Euro für die Neugestaltung des maroden Spielplatzes zusammenzutragen. Eine weitere Initiative sind die "Hammer Pänz", die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mit Aktionen und Spenden die Hammer Grundschule zu unterstützen.

(RP)
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