Hassels In der Küche gibt's kein Licht

Hassels · Weil in die Wohnung von Ursula Ritter-Bernhofen Wasser eindringt, kann sie ihre Küche in der Wohnung Fürstenberger Straße nur eingeschränkt nutzen.

 So sieht es aus, wenn sich Ursula Ritter-Bernhofen in ihrer Küche derzeit ihr Abendessen bereitet.

So sieht es aus, wenn sich Ursula Ritter-Bernhofen in ihrer Küche derzeit ihr Abendessen bereitet.

Foto: Olaf Staschik

Ihr Abendessen bereitet Ursula Ritter-Bernhofen in der Küche im Licht der Taschenlampe zu, denn sie hat dort keinen Strom. Es riecht modrig, die Wände sind feucht. Seit Ostern ist an ein normales Leben in ihrer Wohnung an der Fürstenberger Straße nicht zu denken. Als die 75-Jährige am Osterwochenende ihre Wohnung betrat, waren einige Zimmer nass. "Es tropfte aus der Wand in der Küche. Ich habe mir dann kurzfristig mit Plastik geholfen, dass das Wasser in die Spüle leitete", berichtet sie.

Es war nicht das erste Mal, dass sie ihre Küche geflutet vorfand. Bereits 2008 drang Wasser durch die Wand. "Damals war auch das Bad betroffen. Ich konnte beide Räume wochenlang nicht nutzen", sagt Ritter-Bernhofen. Als Grund wurde damals ein Wasserschaden vier Stockwerke über ihr - im zwölften Stock - angegeben. "Die Handwerker konnten dort allerdings nichts feststellen." Auch die Hausverwaltung konnte ihr nicht weiterhelfen und stellte weitere Nachforschungen ein, nachdem kein Wasser mehr in ihre Wohnung drang. Die Sanierung indes zog sich über mehrere Monate. Im Mai 2010 waren die Sanierungsarbeiten schließlich abgeschlossen.

Bereits im darauffolgenden Juni drang erneut Wasser in die Küche ein. Was folgte, war eine jahrelange Auseinandersetzung mit der Eigentümergesellschaft. "Ich habe die Miete gekürzt und bin vor Gericht gezogen", sagt sie. Erfolg habe sie jedoch nicht gehabt. "Der Richter schlug einen Vergleich vor, den die Gegenseite ablehnte." Der Prozess verlief nach zwei Jahren im Sande und sie blieb auf 600 Euro Anwaltskosten sitzen. Auf ein Berufungsverfahren verzichtete sie damals. Die Sanierung ihrer Wohnung zog sich bis 2012 hin. "Alle Küchenmöbel mussten raus und wurden in einer freien Wohnung gelagert. Es wurden Trocknungsmaschinen aufgestellt und ich konnte zeitweise die Wohnung nur mit Mundschutz betreten", berichtet Ritter-Bernhofen. In die Wohnung, in der ihre Möbel lagerten, wurde unterdessen eingebrochen. Dabei wurden der Herd und die Waschmaschine gestohlen. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Vielmehr habe sie den Eindruck, dass die Hausverwaltung ihr die Schuld gebe. "Unterschwellig wurde mir zu verstehen gegeben, dass ich die Tür nicht abgeschlossen hätte und die Diebe so leichtes Spiel hatten", berichtet sie.

Während der erneuten Sanierung stand die Küche nicht zur Verfügung. Ersatz gab es nicht. "Als mich meine Tochter besuchte, habe ich ihr das morgendliche Rührei auf dem Boden zubereitet", erzählt sie. Auch die Versicherung habe damals nicht gezahlt, so dass ihr die von Schimmel befallenen Küchenmöbel wieder in die Küche eingebaut wurden. Was die frühere Jugendamtsmitarbeiterin aber am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass es nun offenbar wieder von vorne losgeht. Einen Termin, wann der neuste Wasserschaden behoben wird hat sie noch nicht. Eines steht für sie aber fest, die erst kürzlich vom neuen Eigentümer über den Verwalter, die IWG, erhöhte Miete wird sie wieder kürzen.

(maxk)
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