Hassels/Reisholz Kamelle, Bützchen und ein letztes Helau

Hassels/Reisholz · Gestern Nachmittag zog der Veedelszug der Reisholzer Quatschköpp. Es galt Abschied zu nehmen vom Präsidenten "Brünni".

 Für Quatschkopp-Präsident Albert Brüntrup, genannt "Brünni", war es der letzte Veedelszug durch Hassels und Reisholz. Er will künftig kürzer treten und hat die Geschicke des Vereins in jüngere Hände gelegt.

Für Quatschkopp-Präsident Albert Brüntrup, genannt "Brünni", war es der letzte Veedelszug durch Hassels und Reisholz. Er will künftig kürzer treten und hat die Geschicke des Vereins in jüngere Hände gelegt.

Foto: Anne Orthen

Mit rund 20 Wagen und vielen Fußgruppen aus Kindergärten, Schulen und Co. ist er der größte Veedelszug im Düsseldorfer Süden: der traditionelle Umzug der Reisholzer Quatschköpp. Dementsprechend viele Jecken zieht es schon rund eine halbe Stunde vor Beginn auf die Straßen. Gewappnet mit Regenschirmen, kleinen Pavillons und sogar aufgestellten Sonnenschirmen warten die Karnevalisten darauf, dass es los geht. Und wer ein echter Jeck ist, lässt sich auch nicht vom kurzen, aber heftigen Hagelschauer kurz vor Zugbeginn vergraulen. Und so hieß es dann um 14.31 Uhr auf der Hasselsstraße "D'r Zoch kütt".

Ganz vorne mit dabei sind in diesem Jahr die Düsseldorfer Räbbelche. Zu ihrem jecken Jubiläum von 5x11 Jahren steht der Wagen des Holthausener Vereins gleich nach der Lok, die den Veedelszug anführt. Geschmückt ist der Kopf des Wagens durch ein riesiges, liebevoll aus Draht und Pappmaché gefertigtes Baby - in jeder Hand eine Rassel oder besser gesagt ein Räbbelche. "Als der Verein vor 55 Jahren ins Leben gerufen wurde, war er wie ein Neugeborenes. Und da hatten sich die Gründer überlegt, was ein Baby am Besten gebrauchen könnte und so wurde das Räbbelche, also die Kinderrassel, zum Vereinssymbol", erklärt Präsident Rainer Fuhrmann die Namensfindung. "Um im Jubiläumsjahr daran zu erinnern, war das Motiv für den Wagen schnell gefunden." Mit dabei sind die drei Tanzgarden sowie die Clownsgruppe - alle gut an den Vereinsfarben orange und grün zu erkennen.

Für das Urgestein der Reisholzer Quatschköppe, Albert "Brünni" Brüntrup, Präsident und Mitbegründer, ist es sein letzter Zug als aktiver Organisator. "Ich fühle mich genauso wie jedes Jahr", sagt Brüntrup herrlich pragmatisch. "Die Entscheidung steht ja schon länger fest und ist nicht erst heute morgen gefallen. Es wird Zeit, dass wir Platz für die Jüngeren machen." Eine feste Größe beim Umzug der Quatschköpp sind die Guggenmusiker, von denen gleich drei Gruppen angereist sind. Mit ihren auffälligen Kostümen und der besonderen Blasmusik fügen sie sich gut in den Zug und werden von den Karnevalisten bejubelt.

Von der Hasselsstraße geht es zur Henkelstraße. Dabei ist fast die komplette Zugstrecke gesäumt mit Zuschauern, die laut "Helau" rufen und eifrig Kamelle sammeln. Gegen halb vier sind alle Wagen und Fußtruppen an der Henkelstraße angekommen, wo die Quatschköpp feierlich das Düsseldorfer Prinzenpaar Carsten Gossmann und seine Venetia Yvonne Stegel empfangen. Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel schaut bei den Jecken im Süden vorbei und freut sich über so viel Engagement im Stadtteil.

(RP)
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