Hassels Kita Wunderland wird von Ratten befreit

Hassels · Rund 61.000 Euro kostet es, das Außengelände der Kindertagesstätte komplett zu reinigen, um die Nager nachhaltig zu bekämpfen. Ursache für den Rattenbefall ist oft achtlos weggeworfener Müll.

 Die Kindertagesstätte Wunderland in Hassels-Nord. Dort war die gesamte Außenanlage mit Ratten befallen und die Kinder durften draußen nicht spielen.

Die Kindertagesstätte Wunderland in Hassels-Nord. Dort war die gesamte Außenanlage mit Ratten befallen und die Kinder durften draußen nicht spielen.

Foto: ANne Orthen

Die Baumaßnahmen zur Sanierung des Außengeländes der Kita Wunderland an der Potsdamer Straße in Hassels-Nord, werden jetzt kurzfristig in Angriff genommen. Der Grund: Wegen des massiven Rattenbefalls ist das Außengelände seit Juni geschlossen. Die Kinder müssen außerhalb der Kita, die in Trägerschaft des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK) liegt, draußen spielen. "Und sollte es so etwas wie einen goldenen Herbst geben, dann haben die Kinder sicher noch in diesem Jahr Gelegenheit, auch wieder draußen zu spielen", sagt DRK-Sprecher Thomas Jeschkowski.

 Stapelweise wird Müll zwischen Sperrmüll entsorgt. Das lockt Ratten an.

Stapelweise wird Müll zwischen Sperrmüll entsorgt. Das lockt Ratten an.

Foto: Bauer

Aufgrund eines Beschlusses des Jugendhilfeausschusses vom 8. September wird die Sanierung des Kita-Geländes mit rund 55.000 Euro bezuschusst. Jetzt konnte jetzt das DRK Nägel mit Köpfen machen. "Ohne eine vorherige gesicherte Finanzierung der Maßnahme hätten wir die Aufträge gar nicht vergeben können", sagt Thomas Jeschkowski und ergänzt: "Das DRK ist i ohnehin mit einem zehnprozentigen Anteil an den mit rund 61.000 Euro veranschlagten Sanierungskosten für das Gelände beteiligt."

Als die Hinterlassenschaften der Tiere wie Kot und Nage-Spuren festgestellt wurden, und schließlich auch Tiere gesichtet wurden, reagierte das DRK als Kita-Träger sofort. Der Eigentümer wurde informiert und ein Schädlingsbekämpfer, der mit ersten Maßnahmen wie Schlagfallen und Giftködern die Plage zumindest eindämmen sollte, beauftragt. Die Erzieherinnen wurden angewiesen, mit den rund 120 Kindern andere Außenbereiche zum Spielen aufzusuchen.

Die Ursache für den Rattenbefall ist für das Deutsche Rote Kreuz eindeutig. "Es ist die Art und Weise wie manche Anwohner in der Nachbarschaft meinen, wie sie ihren Müll entsorgen könnten", erklärt Thomas Jeschkowski. Vom benachbarten Hochhaus an der Potsdamer Straße 45 sei sogar mal eine Wodka-Flasche auf das Kita-Grundstück geflogen.

Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt, das im Juli mit der Prüfung der Sachlage beauftragt worden war, stellte auf dem gesamten Außengelände Rattennester fest. Selbst unter den Gummiplatten, die als Fallschutz dienen, sowie unter der abgesackten Plattierung der Feuerwehrzufahrt, hatten sich die Ratten ausgebreitet.

Um die Nager nachhaltig zu bekämpfen wurde nicht nur der gesamte Sandbelag des Außengeländes entfernt, sondern es sollen nach den Plänen des Landschaftsbauers auch zusätzliche Stahlplatten in den Boden gerammt werden.

Sollen alle bauliche Vorsorgemaßnahmen Erfolg haben, muss sich jedoch auch das Verhalten der Menschen ändern. Was die Problematik der Vermüllung anbetrifft, so haben bereits Gespräche zwischen dem DRK und der LEG als neuer Eigentümerin der anliegenden Wohneinheiten stattgefunden. "Es sollen zukünftig LEG-Mitarbeiter ein Auge auf Müll- und Sperrmüll-Entsorgung haben, und nach meinen Informationen klappt das sehr gut", so Thomas Jeschkowski.

(RP)
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