Heerdt Abschied vom Ausstellungsort Bunkerkirche

Heerdt · Brandschutzbestimmungen setzen den Kulturaktionen der Friedensort-Initiative ein Ende.

 Ulrike Bornewasser (stehend) sagte: "Es ist schön, dass das Ganze einen runden Abschluss gefunden hat."

Ulrike Bornewasser (stehend) sagte: "Es ist schön, dass das Ganze einen runden Abschluss gefunden hat."

Foto: Andreas Endermann

"Es ist schön, dass das Ganze einen runden Abschluss gefunden hat." Ulrike Bornewasser, Sprecherin der "Initiative Friedensort Bunkerkirche", freute sich am Wochenende, so viele Menschen in der Bunkerkirche begrüßen zu können. Gekommen waren die Bürger, um sich von der Initiative zu verabschieden. Viele, die den Engagierten rund um Bornewasser nahe standen, kamen bei der kleinen Feier zu Wort. Brigida Brettschneider und Hertha Gruber sorgten mit ihrer musikalischen Gestaltung für festliche Stimmung.

Vor zehn Jahren war die "Initiative Friedensort Bunkerkirche" gegründet worden, nachdem der Verein "Kunstort Bunkerkirche" sich aufgelöst hatte. Seitdem gab es dort Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und Theateraufführungen, die sich mit Themen wie Frieden, Krieg und Verfolgung beschäftigten. Ausstellungen mit Arbeiten von Otto Pankok und Paddy Kelly (von der Kelly Family) zogen besonders viele Besucher an.

Doch jetzt machen Brandschutzbestimmungen der Kunst im Bunker ein Ende. Die Fluchtwege seien zu lang, nennt Bornewasser den Hauptgrund. "Und die Baumaßnahmen kann die Initiative nicht stemmen", fügt Zita Götte von der Initiative hinzu. Führungen durch den Bunker und die Dauerausstellung zur NS-Zeit sollen aber bestehen bleiben.

Ulrike Redlich-Kocks ist eine, die es sich nicht nehmen lassen will, an der Abschiedsfeier teilzunehmen. Die freischaffende Künstlerin hatte 2014 eine Ausstellung mit dem Titel "Aus der Tiefe ans Licht" in der Bunkerkirche. Das war für sie ein besonderes, aber auch bedrückendes Erlebnis. Sie selber musste als Kind im Zweiten Weltkrieg im Oberkasseler Bunker an der Arnulfstraße Schutz suchen. Beim Aufbau der Ausstellung seien viele Erinnerungen wieder hochgekommen, erzählt die Künstlerin. "Ich war die meiste Zeit alleine da unten. Da habe ich die Klaustrophobie und die Angst wieder gespürt." Redlich-Kocks bedauert die Schließung: "Das ist sehr schade. Dieser Ort ist besonders."

Auch Landtagsabgeordnete Marion Warden besuchte die Abschiedsfeier. Sie ist stellvertretende Vorsitzende im "Verein Koptische Bunkerkirche Düsseldorf Heerdt". Die Koptische Kirche hat in der Bunkerkirche ihre neue Heimat gefunden. Warden erzählte, es sei geplant, an die Bunkerkirche ein Stadtteilzentrum anzubauen. "Das soll ein lebendiges Zentrum werden, das den Handweiser wieder mit Leben füllt."

(RP)
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