Heerdt Altarbild kehrt in die Kirche zurück

Heerdt · Heute Abend wird der Auftakt des Heerdter Schützenfestes mit einem "Ökumenischen Mundart-Gottesdienst" in St. Benediktus gefeiert. Gleichzeitig wird der Kirche ein Geschenk übergeben. Nach 173 Jahren kommt ein altes Altarbild zurück an seinen angestammten Ort.

 Pfarrer Dederichs mit dem renovierten Bild: Sebastianus (Mitte), daneben Katharina von Alexandrien und der wieder entdeckte Benediktus.

Pfarrer Dederichs mit dem renovierten Bild: Sebastianus (Mitte), daneben Katharina von Alexandrien und der wieder entdeckte Benediktus.

Foto: Bernd Schaller

"Es wird am Altar für alle sichtbar aufgestellt und später über den Eingang der Sakristei gehängt", sagt Pfarrer Michael Dederichs. Es sei eine besondere Fügung, dass auf den Tag genau, nämlich zu Kirmesbeginn am 21.

August, das Bild in die Kirche zurückkehre. Das Gemälde stamme aus dem 17. Jahrhundert und sei 1842 aus der abgebrannten romanischen Pfarrkirche St. Benediktus gerettet worden. Auch am 21. August 1842 hatten sich die Heerdter auf die Dorfkirmes gefreut. Die Unachtsamkeit eines Bäckerlehrlings, der eine Brandkatastrophe auslöste, riss sie jäh aus der Feierlaune. Ein Opfer der Flammen wurde auch ihre Kirche, die 1844 in der heutigen neugotischen Form errichtet wurde.

Das durch den Brand beschädigte Ölbild wurde vor über 30 Jahren vom ehemaligen Heerdter Pfarrer, Monsignore Herbert Schlömer, im Keller des Pfarrhauses gefunden. Zwar wurde es einige Male restauriert, trotzdem hinterließ die Zeit sichtbare Spuren. Pfarrer Michael Dederichs, Nachfolger von Schlömer, nahm sich des beschädigten Bildes an. "Ich habe das Erzbischöfliche Generalvikariat und den Landeskonservator eingeschaltet.

Wir wurden an Frau Roswitha Friedelt, eine sehr erfahrene Düsseldorfer Restauratorin, verwiesen." In jahrelanger Kleinarbeit sei es ihr gelungen, die ursprüngliche Fassung des Altarbildes wieder herzustellen. "Dabei hat sie entdeckt, dass die Darstellung des heiligen Benediktus mit dem Abbild des heiligen Quirinus, dem Neusser Stadtpatron, übermalt worden war", so der Pfarrer. Jetzt strahlt das Gemälde in frischem Glanz und zeigt in der Mitte den heiligen Sebastians, rechts Katharina von Alexandrien und nun wieder Benediktus, Pfarrpatron der Heerdter Kirche.

Die Kosten der Restaurierung von 6000 Euro bezuschussten das Erzbistum und die Bezirksvertretung 4.

(hiw)
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