Heerdt Amtsleiter besucht Jugendtreff West-End

Heerdt · Johannes Horn war Gast im Spielhaus des Freizeitparks, das nach Aufgabe der Malmedyer Straße als Provisorium genutzt wird. Im Juli wird es durch Container ergänzt, im nächsten Jahr soll der Neubau errichtet werden.

 Jugendamtsleiter Johannes Horn überzeugte sich im Spielhaus des Freizeitparks vom reibungslosen Ablauf des Jugendtreffs trotz räumlicher Enge. Container sollen demnächst für Rückzugsräume sorgen.

Jugendamtsleiter Johannes Horn überzeugte sich im Spielhaus des Freizeitparks vom reibungslosen Ablauf des Jugendtreffs trotz räumlicher Enge. Container sollen demnächst für Rückzugsräume sorgen.

Foto: Andreas Endermann

Die Hürden sind überwunden. Nach den einstimmigen Beschlüssen des Bauausschusses und Stadtrates ist nun der Weg frei für den lange geforderten Neubau der Jugendfreizeiteinrichtung "West-End". "Ich bin heilfroh, dass wir Grünes Licht für einen Neubau bekommen haben", sagt Jugendamtsleiter Johannes Horn. "Dann müssen wir nicht mehr so viel improvisieren, sondern können uns breiter aufstellen, mit der Heinrich-Heine-Schule und auch Sportvereinen enger zusammenarbeiten." Wichtig sei auch, dass mehr Ferienangebote gemacht werden könnten. "Denn täglich besuchen 80 bis 100 Kinder die Einrichtung, der Bedarf ist da und wir wollen investieren."

Mit Druck soll nun der Neubau, der neben der Heinrich-Heine-Grundschule Heerdter Land-/Ecke Aldekerkstraße geplant ist, realisiert werden. Horn: "Die Eltern und auch wir wollen Aktivitäten sehen, Kräne, die ihre Arbeit aufnehmen." Er hoffe, dass der Bau Anfang 2016 beginnen könne und rechne mit einer Bauzeit von 14 bis 15 Monaten.

Bis es soweit ist, müssen die Kinder und Jugendlichen mit den beengten Verhältnissen ihres Ein-Raum-Provisoriums im Spielhaus des Freizeitparks klarkommen. "Das geht reibungslos", wie Leiterin Barbara Kehry erleichtert feststellt. Davon konnte sich der Jugendamtsleiter bei einem Besuch überzeugen: Kinder sitzen entweder auf Hockern an der Küchentheke und lassen sich das von Sozialpädagoge Ole Grassmann zubereitete Essen schmecken, die anderen konzentrieren sich auf ihre Bastelarbeiten, fädeln Perlen zu Schmuck, spielen Billard oder Tischtennis, falls sie nicht gerade auf der Skaterbahn akrobatische Übungen machen. Trotz oder vielleicht gerade wegen des knappen Platzes gleicht das Ambiente einer gemütlichen Wohnstube. "Es gefällt uns hier besser als an der Malmedyer Straße", sagen die Freundinnen Emma und Suyen, die den Aufenthalt sichtlich genießen. Dennoch: "Es fehlt an Rückzugsräumen, an stillen Ecken, in denen zum Beispiel auch Hausaufgaben in Ruhe gemacht werden können", sagt Barbara Kehry. Abhilfe sollen Container schaffen, die lange versprochen, aber noch nicht da sind. "Sie kommen im Juli", versichert Horn. "Sie erweitern das Raumangebot um einen großen sowie zwei kleinere Räume." Insgesamt habe dann der Jugendtreff im Spielhaus etwa 90 Quadratmeter mehr zur Verfügung. Die Kosten für Miete, Auf- und Abbau der Container betragen 63 000 Euro, so Horn. "Wir werden sie übernehmen." Froh über die Zusage ist Barbara Kehry, "weil wir ja den kommenden Herbst und Winter abdecken müssen." Jetzt im Sommer könnten die Kinder auch draußen spielen.

Das ist längst nicht alles, was auf das Jugendamt, ebenfalls für einige Jahre, zukommt. Denn eine weitere Containeranlage soll in absehbarer Zeit im Freizeitpark aufgestellt werden. Als Übergangslösung für die Kinder der Thomas-Morus-Kita. Geplant ist, ihr angestammtes Domizil an der Kevelaerer Straße abzubrechen und durch einen Kita-Neubau zu ersetzen. "Auch für diese Container übernehmen wir die Kosten", so Horn, der zusichert, dass der Freizeitpark nach dem Abbau wieder hergerichtet werde. "Wir sind Gast auf der Anlage und froh, dass wir hier sein dürfen." Deshalb bemühe er sich auch, dass die Spielmöglichkeiten des Freizeitparks durch die Container nicht allzu sehr eingeschränkt werden. "Wir wollen alles, was in diesem Sozialraum gewachsen ist, erhalten."

(RP)
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